Es gibt keinen billigen Weg, Chinas Dominanz bei den erneuerbaren Energien zu umgehen

Laut BloombergNEF wird es mindestens 262 Milliarden Dollar kosten, lokale Solar-, Energiespeicher- und Elektrolyse-Produktionsanlagen in den USA und Europa zu bauen (Bloomberg, 25.09.2022). China dominiert die Lieferketten für saubere Energie. Das Land verfügt über genügend Produktionskapazitäten, um die weltweite Nachfrage für den größten Teil des Solarmarktes bis 2030 zu decken. Doch die USA und Europa versuchen, ihren eigenen Bedarf mit neuen lokalen Herstellern zu decken, die in der Lage sind, Photovoltaikmodule und Speicher zu produzieren. Chinas Dominanz zu brechen wird allerdings weder einfach noch billig sein.


China dominiert den weltweiten Markt für Photovoltaikmodule, Batteriespeicher und Elektrolyseure für Wasserstoff

Laut einer Analyse von BloombergNEF würde der Bau von Anlagen zur Herstellung von Solarmodulen, Batterien und Elektrolyseuren zur Deckung des Inlandsbedarfs im Jahr 2030 Europa 149 Milliarden US-Dollar benötigen. Die Kosten in den USA würden sich dabei noch auf 113 Milliarden US-Dollar belaufen. Während diese Vorlaufkosten künftige geopolitische Risiken und Naturkatastrophen absichern, indem sie die Lieferketten widerstandsfähiger machen, befindet sich das Wissen über die Herstellung von PV, Batterien und Elektrolyseuren in China, schreibt BNEF-Analyst Antoine Vagneur-Jones in dem Bericht. Ein Teil dieses Wissens könnte schneller in die westlichen Staaten verlagert werden, wenn chinesische Unternehmen bei der Errichtung von Produktionsstätten in den USA und der EU auf weniger Widerstand stoßen würden.

China dominiert den weltweiten Markt für Photovoltaikmodule, Batteriespeicher und Elektrolyseure. Chinas Dominanz zu brechen wird schwer
China dominiert den weltweiten Markt für Photovoltaikmodule, Batteriespeicher und Elektrolyseure. Chinas Dominanz zu brechen wird schwer
Bild: Werner Wilmes, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Kommt jetzt die Abkehr vom uneingeschränkten Freihandel?

„Westliche Regierungen setzen Subventionen und Protektionismus ein, um die Produktion sauberer Energien auszubauen“, schrieb Vagneur-Jones. „Das Bestreben, die Produktion ins eigene Land zurückzuholen, kann zwar die Versorgung mit wichtigen Produkten diversifizieren, stellt aber eine radikale Abkehr vom uneingeschränkten Freihandel der letzten Jahre dar.“

China hat jahrzehntelang durch zinsgünstige Kredite, kostenloses Land, billige Energie und andere Subventionen die Produktion von Solarmodulen gefördert und so die weltweit am besten integrierten und effizientesten Lieferketten für saubere Energie aufgebaut. Nach Angaben des BloombergNEF verfügt das Land über 90 Prozent der Produktionskapazitäten für sechs wichtige Teile der Wertschöpfungskette von Photovoltaikmodulen. Bei Batteriespeichern und anderen wichtigen Komponenten sind es noch über 75 Prozent. Chinas Dominanz auf diesem Sektor zu brechen wird deshalb auch sehr schwierig sein.


„Kein anderes Land hat so viel getan, um die Wirtschaftlichkeit der Energiewende zu verbessern“, schrieb Vagneur-Jones.

Das umfassende, von US-Präsident Joe Biden Anfang des Jahres unterzeichnete Klimagesetz in Höhe von 374 Milliarden Dollar dürfte die Entwicklung von Solar- und Windenergie, sowie großer Batteriespeicher in diesem Jahrzehnt um mindestens 20 % ankurbeln. BloombergNEF erklärte Anfang dieses Monats, dass das Gesetz bis zum Jahr 2030 die Herstellung von Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 364 Gigawatt bewirken könnte. Dies würde der dreifachen Kapazität der im letzten Jahr in Betrieb befindlichen US-Solaranlagen entsprechen.

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