Wie sicher ist unser Stromnetz?

Der Präsident der Bundesnetzagentur sagt: „Deutsche Stromversorgung sehr zuverlässig“. In diesem Bericht der Bundesnetzagentur lag im Jahr 2020 die durchschnittliche Unterbrechungsdauer der Stromversorgung bei 10,73 Minuten. Dieser Wert ist geringer als der Wert im Jahr 2019 und der geringste Wert seit dem Jahr 2006. Doch was sagt das über die Ausfallsicherheit des gesamten Stromnetzes aus?


Neben der durchschnittlichen Unterbrechungsdauer gibt die Bundesnetzagentur unter anderem auch den sogenannten SAIDI Index an (SAIDI = System Average Interruption Duration Index). Dieser Wert spiegelt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher und Spannungsebene innerhalb eines Kalenderjahres wider. Ausgenommen hiervon sind geplante Unterbrechungen und Unterbrechungen der Stromversorgung durch höhere Gewalt (Blitz, Gewitter etc.)

Wie sicher ist unser Stromnetz? - Die Gefahr eines Blackouts steigt mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien immer weiter an
Wie sicher ist unser Stromnetz? – Die Gefahr eines Blackouts steigt mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien immer weiter an

Die ganzen Werte zeigen nur, dass die Stromnetzbetreiber ihre Arbeit gut machen. Doch das Risiko eines Blackouts, also einem kompletten Stromausfall des ganzen Stromnetzes, kann mit diesen Werten nicht dargestellt werden.

Ein guter Vergleich mit diesen Werten ist der Niederschlag. Man kann messen, wie oft es regnet und man kann auch messen wie viel es regnet. Diese Werte sagen aber nicht aus, wann es zu einer Überflutung kommt.


Gefahr eines Blackouts steigt immer weiter

Ein Blackout kommt plötzlich und kann praktisch nicht vorhergesehen werden. Gute Beispiele sind der 8. Januar 2021 und der 24. Juli 2021. Unvorhersehbare Unfälle haben dabei zur Trennung großer Teilnetze vom europäischen Stromnetz geführt und es zu großflächigen Stromausfällen kam.

Am 8. Januar hat ein Unfall in einem Kraftwerk in Rumänien zu einem lokalen Stromausfall geführt. Das hat zu einer vollautomatischen Kettenreaktion geführt, sodass Rumänien, Serbien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien bis zur Türkei vom restlichen europäischen Stromverbund getrennt wurden. Mehr dazu in unserem Artikel: „Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert

Am 24. Juli kam es zur Trennung der ganzen iberischen Halbinsel vom europäischen Stromnetz. Ursache dafür war die Beschädigung einer einzigen Hochspannungsleitung durch ein Kleinflugzeug, was letztendlich dazu geführt hat,. Mehr dazu in unserem Artikel: „Iberische Halbinsel vom europäischen Netz getrennt

Warum ist unser Stromnetz in Gefahr?

Warum wird die Gefahr eines Blackouts immer größer? Das österreichische Bundesheer geht mittlerweile davon aus, dass ein Blackout in den nächsten 5 Jahren auf uns zukommt.

Im europäischen Stromnetz ändert sich momentan sehr viel. Die Energiewende, das Pariser Klimaabkommen und der damit zusammenhängende massive Ausbau von erneuerbaren Energien führen zu einem instabilen Stromnetz. Durch Solaranlagen und Windkrafträder gibt es ganz viele kleine Kraftwerke, die Strom in das Stromnetz einspeisen. Dadurch wird es immer komplizierter so ein Stromnetz unter Kontrolle zu halten. Sowohl die Einspeisepunkte, als auch die Transportrichtung hat sich dadurch massiv gegenüber der ursprünglichen Auslegung des Stromnetzes geändert. Der dazu erforderliche Ausbau des Stromnetzes kommt nur sehr schleppend voran.


In unserem Beitrag: „Blackout-Szenario: Wetterabhängige Kraftwerke“ haben wir das genauer beschrieben.

Immer mehr deutsche Kohle- und Atomkraftwerke werden im Laufe der Zeit vom Stromnetz getrennt. Der Ausbau von erneuerbaren Energien schreitet voran. Momentan gibt es aber noch nicht die Technologie um ein Stromnetz, dass hauptsächlich von erneuerbaren Energien gespeist wird, komplett Blackout-sicher zu betreiben.

Wie sicher ist unser Stromnetz? – Fazit

Die durchschnittliche Stromausfall Dauer in Deutschland ist auf einem Rekordtief. Das ist eine gute Nachricht. Die Stromnetzbetreiber machen eine gute Arbeit. Aber die Gefahr eines großflächigen Stromausfalls steigt stetig an.

Bis Ende 2022 gehen alle Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Auch der Kohleausstieg soll nach einigen Parteien vorgezogen werden. Ob und wie lange das Stromnetz diese Maßnahmen aushält lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Deshalb bereiten sich Österreichs Bundesheer und Österreichs Gemeinden bereits auf so eine Katastrophe vor.

Bereiten auch sie sich rechtzeitig auf einen Blackout vor. Mit einfachen Mitteln wie einem Camping-Gaskochern und einem Wasservorrat kann man sich vorbereiten. Hier finden sie unsere Ratgeber zu Vorbereitung auf einen Blackout:

Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 23:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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