Der RWE-Chef, Markus Krebber, äußerte scharfe Kritik am von der Europäischen Union geplanten Gaspreis-Deckel. Ab Mitte Februar wird EU-weit für Gasimporte eine Obergrenze von 180 Euro pro Megawattstunde gelten. Krebber sagte im Podcast „Die Wirtschaftsreporter“ der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, dass es auf europäischer Ebene die Illusion gebe, dass man den Gaspreis deckele. Wenn der Preis jedoch zu hoch sei, könne kein Geschäft mehr abgeschlossen werden. Das werde jedoch nicht funktionieren. Sollte es in Europa mehr Nachfrage als Angebot geben, müssten staatliche Stellen entscheiden, wer noch Gas zu diesem Preis kaufen dürfe und wer nicht. Krebber betonte, dass er dies für den falschen Weg halte (Wallstreet-Online: 30.12.22).
RWE CEO lobt deutsche Entschärfungen bei EU-Gaspreis-Deckel
Der Vorstandsvorsitzende des Essener Dax-Konzerns zeigte sich erleichtert, dass Deutschland unter anderem bei den Verhandlungen von Brüssel einige Entschärfungen am Gaspreis-Deckel durchsetzen konnte, wie Ausnahmen in Mangel-Situationen und einen vergleichsweise hohen Wert des Deckels. „Nun gibt es einen Mechanismus, der hoffentlich nie greifen muss. Ich hoffe, dass die Preise unter dem Preis-Deckel bleiben. Im Sommer war das einmal anders“, erinnerte Krebber.
RWE-Chef zweifelt an Vorhersage der Gasversorgung für Winter 2023/24
Laut dem RWE-Chef kann heute niemand wissen, ob die Gasversorgung im Winter 2023/24 genauso angespannt sein wird wie in diesem Jahr. Es hängt von den Temperaturen, der Verfügbarkeit von Kernenergie in Frankreich und der Menge an Wind ab, die wir in den nächsten zwölf Monaten haben, um erneuerbare Energie zu produzieren. Es liegt also nicht alles in unserer Kontrolle. Krebber betonte jedoch, dass wir unsere Bemühungen zur Einsparung von Energie auf keinen Fall aufgeben dürften. Auch im nächsten Winter müssten die Gas-Speicher „zu 90 % oder mehr“ gefüllt sein. „Das Problem ist, dass unser Gas-Versorgungssystem derzeit keinerlei Reserve hat. Deshalb ist es so schwierig, Prognosen zu machen. Möglicherweise werden wir im Winter 2023/24 entspannter sein als in diesem Jahr, aber die Lage könnte sich auch wieder verschärfen“ sagte Krebber.
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