Dänemark hat eine lange Geschichte im Bereich der Offshore-Windenergie und sieht sich als Vorreiter in diesem Bereich. Im Jahr 1991 eröffnete das Land den ersten Offshore-Windpark der Welt und hat seitdem stetig Fortschritte erzielt. Obwohl das Land weiterhin große Pläne für den Ausbau von Offshore-Windenergie hat, hat die dänische Energiebehörde aktuell 33 Projekte auf unbestimmte Zeit gestoppt.
Dänemark führt im Bereich erneuerbare Energien und teilt sein Know-how mit anderen Ländern – mit einem Haken
Dänemark ist auch weiterhin ein führender Akteur im Bereich der Offshore-Windenergie und bietet seine Expertise auch anderen Ländern an. Sogar Kalifornien nutzt die Fähigkeiten des Landes beim Ausbau seiner Technologie. Trotz aktuellen Herausforderungen bleibt Dänemark bestrebt, seine führende Rolle im Bereich erneuerbare Energien zu halten und innovative Lösungen zur Erzeugung von grünem Strom und Wasserstoff zu entwickeln.
Die dänische Energiebehörde hat jetzt vorläufig alle privaten Offshore-Windkraftprojekte in Kopenhagen gestoppt, nachdem sie zu dem Schluss gekommen ist, dass das Antragssystem möglicherweise gegen EU-Regeln verstößt (ens: 06.02.23). Die Behörde hat die Bearbeitung der Anträge ausgesetzt, bis die EU-Rechtsfragen geklärt sind.
Dänemarks jahrelange Praxis im Offshore-Windenergiebereich in Gefahr: Überprüfung mit Übereinstimmung der EU-Regeln eingeleitet
Diese Entscheidung wurde von der dänischen Energie- und Klimabehörde sowie der Behörde für staatliche Subventionen getroffen, die die Antragspraxis überprüft hat. Diese Praxis, die in Dänemark fast 25 Jahre verbreitet ist, wird nun auf ihre Übereinstimmung mit den EU-Regeln überprüft.
Die dänische Sorge über die kostenlose Nutzung des Meeresgrunds für Offshore-Windkraftprojekte ist auf die Offene-Tür-Regelung zurückzuführen. Diese Praxis, die als schlanke Alternative zur öffentlichen Auftragsvergabe angesehen wird, könnte beihilferechtliche Bedenken aufwerfen, wenn die Projekte rentabel werden, wie ein Artikel in der Zeitung „Berlingske“ berichtet (berlinske: 08.02.23).
Vorläufiger Stopp von Offshore-Windkraftprojekten in Dänemark wirft EU-Fragen auf
Wenn die Offshore-Parks Geld verdienen, ist es für die Behörden beunruhigend, wenn der Meeresboden den Betreibern und Investoren weiterhin kostenlos zur Verfügung steht, so Berlingske.
Der Stopp von 33 Offshore-Windkraftprojekten in Dänemark hat weitreichende Auswirkungen auf die ambitionierten Klimaziele des Landes. Die betroffene Gesamtkapazität, die zwischen knapp 13 und 21 Gigawatt liegt, sollte eigentlich einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Doch nur einen Tag nach der vorläufigen Stilllegung gab ein Investor bereits bekannt, dass ein projektierter Windpark vor der Küste von Frederikshavn nicht realisiert werden kann (finans: 10.02.23).
Eine fehlende Lösung auf europäischer Ebene wäre ein verheerendes Signal für die Energiewende. Während die USA grüne Investoren ins Land holen, um ihre eigenen Klimaziele zu erreichen, drohen die europäischen Staaten beim Ausbau der Energiewende ins Stocken zu geraten.
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