Nächstes Nadelöhr bremst den Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen

Wirtschaftsminister Habeck will die Windkraft in Deutschland bis zum Jahr so weit ausbauen, dass sie soviel Strom erzeugt wie 40 Atomkraftwerke. Mit Windkraftanlagen nur an Land ist das nicht zu erreichen, denn dazu fehlen schlicht die erforderlichen Flächen. Deshalb ist der Ausbau auf See um so wichtiger, aber gerade dort gibt es jetzt ein Nadelöhr, denn das Bundesverwaltungsgericht hat den Bau des Offshore-Hafens in Bremerhaven in letzter Instanz verhindert (Handelsblatt: 19.11.22)


Bundesverwaltungsgericht bestätigt Bauverbot für Offshore-Hafen in Bremerhaven

 „Die deutsche Energiewende, zumindest was die Offshore-Windkraft anbelangt, droht damit an der fehlenden Hafenkapazität zu scheitern“, sagt Hafenexperte Jan Ninnemann, Professor an der Hamburg School of Business Administration. Denn nach der Ausbau-Absage in Bremerhaven gibt es in Deutschlands nur noch Cuxhaven als relevanter deutscher Offshore-Hafen und dieser ist bereits weitgehend ausgelastet.

Bundesverwaltungsgericht bestätigt Verbot für Bremerhavener Offshore-Hafen. Zu wenig Kapazität zur Verschiffung von Offshore Windkraftanlagen
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Verbot für Bremerhavener Offshore-Hafen. Zu wenig Kapazität zur Verschiffung von Offshore Windkraftanlagen

Bereits im November vergangenen Jahres hat das Oberverwaltungsgericht Bremen (OVG) den OTB-Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2015 für den Offshore-Hafen in Bremerhaven für unwirksam erklärt. Deshalb legte der Bremer Senat Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Das Bundesverwaltungsgericht hat jetzt das Urteil des Oberverwaltungsgerichts in letzter Instanz bestätigt.


Offshore-Hafen war vorgesehen, um riesige Windkraftanlagen zu den Windparks zu verschiffen

Die Hafenanlage an der Außenweser war dafür vorgesehen, riesige Windkraftanlagen zu den Windparks auf hoher See zu verschiffen. Dagegen hatte der Umweltverband BUND im Jahr 2015 geklagt und es kam bereits früh zu einem gerichtlich angeordneten Baustopp. „Eine Zerstörung des europäischen Schutzgebietes in der Wesermündung, das Naturschutzgebiet Luneplate mit dem Weserwatt, seinen wertvollen Brackwasserlebensräumen und dem international bedeutsamen Rastplatz des Säbelschnäblers, war nicht mehr zu rechtfertigen“, so der BUND.

Das nicht gebaute Offshore-Terminal hat das Land Bremen bereits 32 Millionen Euro für Genehmigungen, Ingenieurleistungen, Kampfmittelräumung und Baugrunduntersuchungen, gekostet.

Cuxhaven ist jetzt das Nadelöhr für den Offshore-Ausbau

Für den Ausbau der erneuerbaren Energien auf See bedeutet das Bauverbot in Bremerhaven allerdings einen Rückschlag, denn damit geht enorm viel Kapazität zum Transport der Windkraftanlagen verloren. An der Küste gibt es in Deutschland nur noch das Offshore – Terminal in Cuxhaven, über das die Windkraftanlagen transportiert werden können. Dessen Kapazität reicht allerdings nicht, um Habecks ehrgeizige Pläne umsetzen zu können.

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Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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