GKN Driveline streicht am Standort Lohmar 255 Stellen in der Entwicklung von E-Mobilität

In Lohmar kürzt GKN Driveline rund 40 Prozent der Arbeitsplätze in der Entwicklung von E-Mobilität. Ursprünglich waren sogar 60 Prozent geplant. Die Beschäftigten zeigen sich besorgt über die Zukunft ihres Standorts. Der Automobilzulieferer hatte im September angekündigt, 255 der 415 Stellen abzubauen. Doch durch Verhandlungen mit dem Betriebsrat konnte der Umfang der Kürzungen reduziert werden (wdr: 08.01.25).

Sozialplan und Zukunftsperspektiven

Das neue Ergebnis sieht vor, dass 160 Stellen entfallen. Ein Sozialplan wurde beschlossen, ebenso wie Abfindungen für betroffene Mitarbeiter. Zudem soll ein Konzept für die langfristige Sicherung des Standorts entstehen. Der Betriebsrat informierte heute bei einem Treffen, das von der IG Metall Bonn Rhein-Sieg sowie regionalen Politikern begleitet wurde. Trotz der Fortschritte bleibt die Entwicklung von E-Mobilität am Standort in Gefahr.

GKN Driveline reduziert an seinem Standort in Lohmar 40 Prozent der Arbeitsplätze in der Entwicklung von E-Mobilität
GKN Driveline reduziert an seinem Standort in Lohmar 40 Prozent der Arbeitsplätze in der Entwicklung von E-Mobilität

GKN Driveline ist Teil des internationalen Konzerns GKN Automotive, der seinen Hauptsitz in Birmingham hat. Weltweit ist das Unternehmen in über 20 Ländern vertreten. In Lohmar arbeiten die Ingenieure an innovativen Technologien, darunter 3in1-Systeme für E-Fahrzeuge.


Fehlende Konzerntransparenz

Warum der Stellenabbau notwendig ist, bleibt unklar. Auf Anfrage verweist das Unternehmen lediglich darauf, dass die Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter prioritär sei. Konkrete Gründe für die Einsparungen gibt GKN jedoch nicht an. Diese Informationslücke sorgt für Unmut bei den Beschäftigten, die sich mehr Offenheit erhofft hatten.

Sorgen um die Automobilindustrie

In Gesprächen mit Politikern betonten die Mitarbeiter ihre Unsicherheit über die Zukunft des Standorts und der gesamten deutschen Automobilindustrie. Ein Mitarbeiter beschreibt die Situation so: „Das Tragische ist, dass GKN ein Beispiel dafür ist, wie ein wichtiges Wirtschaftsstandbein in Deutschland kontinuierlich geschwächt wird.“ Obwohl das Unternehmen bislang als arbeitnehmerfreundlich galt, sind die aktuellen Entwicklungen ein schwerer Schlag.


Die IG Metall kritisierte den harten Verhandlungston. Zusätzlich drohte das Unternehmen laut Gewerkschaft mit weiteren Einschnitten, darunter eine verstärkte Auslagerung ins Ausland. Vor diesem Hintergrund forderten die Arbeitnehmer heute verstärkte politische Unterstützung, um Deutschland als attraktiven Wirtschaftsstandort zu erhalten und Investitionen in E-Mobilität zu fördern.

Auswirkungen auf die Region

Der Stellenabbau bei GKN rückt die schwierige Lage der Automobilindustrie erneut in den Fokus. Auch andere Unternehmen der Region stehen unter Druck. So hat Ford angekündigt, 2.900 Arbeitsplätze zu streichen. In Köln werden einige Bereiche komplett stillgelegt, darunter auch Entwicklungsabteilungen. ZF, ein weiterer Automobilzulieferer, plant ebenfalls den Abbau tausender Stellen. Besonders hart trifft es den Produktionsstandort Eitorf, der mit 700 Beschäftigten schließt.

Die Region steht vor erheblichen Herausforderungen. Ohne gezielte Maßnahmen drohen weitere Verluste wichtiger Arbeitsplätze. Die Politik ist gefordert, um die Rahmenbedingungen für Innovationen und Investitionen nachhaltig zu verbessern.

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