Gaspreiserhöhung ab Januar 2024: Soviel müssen Gaskunden mehr bezahlen

Ab Januar 2024 müssen Gaskunden wieder tiefer in die Tasche greifen. Die Umsatzsteuer auf Gas soll zum 1. Januar wieder von sieben Prozent auf 19 Prozent steigen. Das hat Bundesfinanzminister Christian Lindner bereits angekündigt. Dies geschieht aufgrund Lindners Einschätzung, dass es keine Krisensituation mehr im Gasmarkt gibt (Bild: 25.09.23).


Gaspreise steigen wieder ab Januar 2024 – Lindner verändert Steuerpolitik

Mehrwertsteuer und CO₂-Abgabe auf Gas steigen zum Jahreswechsel: Soviel müssen Gaskunden ab Januar mehr bezahlen
Mehrwertsteuer und CO₂-Abgabe auf Gas steigen zum Jahreswechsel: Soviel müssen Gaskunden ab Januar mehr bezahlen

Ursprünglich senkte die Bundesregierung die Gassteuer rückwirkend zum 1. Oktober 2022 von 19 auf sieben Prozent aufgrund der hohen Gaspreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Dieser niedrigere Steuersatz sollte ursprünglich bis März 2024 beibehalten werden. Jetzt hat Lindner das Auslaufen der geringeren Mehrwertsteuer auf den 1. Januar 2024 vorverlegt.

CO₂-Steuer steigt auf Gas: Soviel müssen Gaskunden ab Januar mehr bezahlen

Parallel zur Umsatzsteuererhöhung steigt auch die CO₂-Steuer auf Gas von 30 auf 40 Euro pro Tonne ab dem 1. Januar. Der Bund der Steuerzahler hat berechnet, wie sich die zusätzlichen Kosten für Singles, Paare und Familien auswirken werden.

Singles müssen im Durchschnitt mit monatlichen Mehrkosten von 8,41 Euro rechnen, was im Jahr durchschnittlich etwa 100 Euro ausmacht.

Paare werden monatlich im Schnitt 14,02 Euro mehr bezahlen, was auf das Jahr hochgerechnet rund 168 Euro bedeutet.

Bei Familien hängt die Belastung davon ab, ob sie in einer Wohnung oder einem Eigenheim leben. Sie müssen im Durchschnitt zwischen 21,03 Euro und 28,04 Euro pro Monat mehr zahlen. Das summiert sich im Jahr auf bis zu 336 Euro zusätzliche Kosten für Familien im Eigenheim.


Streit um Gaspreiserhöhung: Spahn kritisiert Lindner, Ampel-Koalition plant Preisbremse

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn äußert deutliche Kritik am Steuerplan von Finanzminister Christian Lindner. „Mitten im kalten Winter erhöht die Regierung die Gaspreise. Damit bricht die Ampel ihr Versprechen der Entlastung. Dieser Plan von Lindner bedeutet de facto eine Steuererhöhung“, so Spahn.

Lindner verteidigt hingegen die Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent für Gas in einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“. Die Erhöhung wird die Gaskunden mit etwa 2,1 Milliarden Euro belasten. Lindner argumentiert, dass diese Anhebung zusätzliche Einnahmen von mehr als einer Milliarde Euro für die Bundesländer generieren wird.

Gleichzeitig plant die Ampel-Koalition die Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremse, die eigentlich nur bis zum Jahresende gelten sollte, aber nun bis April 2024 verlängert werden soll. Diese Maßnahme wird von Wirtschaftsminister Robert Habeck, Umweltministerin Steffi Lemke und auch von Lindner unterstützt. Lindner sagt: „Die Preisbremsen sollen laut der gemeinsamen Position der Bundesregierung weiterhin in Kraft bleiben, um private Haushalte und Unternehmen vor exorbitanten Preiserhöhungen zu schützen.“

Die Obergrenze für Strom liegt bei 40 Cent pro Kilowattstunde, und für Gas bei zwölf Cent pro Kilowattstunde.

Gaspreiserhöhung: Hat die Ampelregierung ein Interesse am Verkauf von Wärmepumpen?

Brancheninsider vermuten, dass die Ampelregierung Gas auch deswegen verteuert, weil der Verkauf von Wärmepumpen mit der Verabschiedung des Heizungsgesetzes stark rückläufig war. Viele Hausbesitzer haben sich auch aufgrund der wieder gefallenen Gaspreise wieder neue Gasheizungen einbauen lassen, statt auf Wärmepumpe umzustellen. Der Einbau von Wärmepumpen stagniert nicht zuletzt auch aufgrund der nach wie vor hohen Strompreise.

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