Die Energiewende zeigt jetzt erste größere Auswirkungen am Arbeitsmarkt. Wie zu erwarten war, trifft es die Automobilhersteller und deren Zulieferer im größeren Umfang.
Umstieg auf Elektromobilität kostet Arbeitsplätze
Der Volkswagenkonzern ist beim Umstieg auf die Elektromobilität am konsequentesten unter den deutschen Automobilherstellern. Der Volkswagen Marketing-Vorstand hat der vollständigen Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren bereits zwischen 2033 und 2035 angekündigt. Volkswagen wird damit beim Elektroauto der härtestes Konkurrent für Tesla.
Trotz gut laufendem Geschäft mit den Elektroautos will der Konzern jetzt bis zu 30.000 Stellen abbauen.
Auch bei Daimler ist ein Stellenabbau in der gleichen Größenordnung geplant. Hier versucht man zuerst mit Abfindungsverträgen einen sozialverträglichen Stellenabbau zu erreichen. Der Daimler-Vorstand begründet den Stellenabbau ebenfalls mit dem Umstieg auf die Elektromobilität.
BMW hat bereits 5000 Arbeitsplätze gestrichen und will in die Belegschaft um mindestens weitere 5 Prozent abbauen. Auch hier wird der geplante Personalabbau mit dem Umstieg auf den Elektroantrieb begründet.
Zulieferer der Automobilindustrie bauen massiv Stellen ab
Der Umstieg auf die Elektromobilität trifft insbesondere die Zulieferer der Automobilhersteller hart. Zu einem bricht ihnen das angebotene Sortiment weg, oder die Umsätze sinken dramatisch dabei ein, zum anderen müssen sie immense finanzielle Anstrengungen in die Entwicklung neuer Produkte stecken. Um die entsprechende Einsparungen zu erreichen hilft jetzt nur noch der Abbau beim Personal. Betroffen sind namhafte Firmen, wie Bosch, Continental, ZF und viele andere. Schäffler schließt sogar ein ganzes Werk in Wuppertal. Insgesamt will der Konzern bundesweit 4400 Stellen abbauen.
Hersteller von Material und Hilfsstoffen ebenfalls betroffen
Doch nicht nur die Autohersteller, sondern auch Hersteller vom Materialien und Hilfsstoffe für die Produktion sind mehr und mehr vom rückläufigen Geschäft in der Automobilindustrie betroffen. So hat der Hersteller von Industriegasen, Linde, sich bereits mit dem Betriebsrat über den Abbau von 800 Stellen geeinigt und will 2022 weitere 500 Arbeitsplätze streichen.
Betroffen sind ebenfalls die Chemiekonzerne wie BASF, dort werden Stellen am Standort Ludwigshafen abbaut. Aber auch der Kunststoffhersteller Covestro, der will weltweit 1700 Arbeitsplätze abbauen.
Hohe Energiekosten führen zu ersten Werksschließungen
Zusätzlich verschärfen die hohen Energiekosten die Situation. Erste Firmen drohen bereits mit die Produktion einzustellen und ganze Werke zu schließen. Dies dürfte allerdings erst die Spitze eines großen Eisberges sein. Durch die höchsten Strompreise im internationalen Vergleich sind deutsche Firmen am Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig. Die Folge werden Produktionsverlagerungen sein, um sowohl Energiekosten, als auch Arbeitskosten einzusparen. Dies wird unweigerlich zu weiteren Abbau von Arbeitskräften in Deutschland führen. Mittlerweile sind viel mehr Firmen betroffen als wir hier aufzählen. Mehrere kleinere Hersteller haben auch schon Insolvenz angemeldet und ihre Werke geschlossen.
Auch Ökostrombranche baut Arbeitsplätze ab
Die Lobbyisten der Energiewende werden deshalb nicht müde und behaupteten gebetsmühlenartig, auf allen Plattformen, dass die Energiewende mehr Arbeitsplätze schaffen wird als vernichten. Dass dies eher Wunschdenken entspricht zeigt der Arbeitsplatzabbau bei Vestas, einem der größten Hersteller von Windkraftanlagen. Mehr darüber in unserem Artikel „Vestas schließt deutsches Werk zur Herstellung von Rotorblättern„.
Sozialverträglicher Abbau von Arbeitsplätzen ist nicht wirklich sozialverträglich
Der oft als sozialverträglich bezeichnete Personalabbau ist allerdings nur für die Betroffenen selbst sozialverträglich. Für die gesamte Gesellschaft bedeutet dies aber immense Mehrkosten, denn die jetzt Arbeitslosen zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben in die entsprechende Sozialkassen ein. Die Sozialkassen, wie Renten- oder Arbeitslosenversicherung, werden dadurch höher belastet und das fehlende Geld muss dann von denen aufgebracht werden, die noch Arbeit haben. Das gleiche gilt natürlich auch bei den Steuereinnahmen. Dass der Staat durch die ausfallende Steuerbeträge entsprechende Ausgaben kürzt ist eher unwahrscheinlich.
Die Energiewende wird dadurch immer teurer und es ist nicht absehbar wie viel uns das noch kosten wird.