Windkraftanlagen produzieren nicht nur saubere Energie, sondern auch Abrieb. Jährlich lösen sich bis zu 100 Kilogramm Partikel von den Rotorblättern und verteilen sich in der Umgebung. Diese bestehen aus Mikropartikeln, die giftige Stoffe wie PFAS und BPA enthalten. Beide Substanzen gelten als gesundheitsgefährdend und gelangen über Böden und Gewässer in die Umwelt, wo sie langfristige Schäden verursachen können (epochtimes: 04.01.25).
Entstehung und Umfang des Abriebs
Abrieb entsteht durch die extremen Kräfte, denen Windkraftanlagen ausgesetzt sind. Rotorblätter erreichen an ihren Spitzen Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h. Der Wind trägt Partikel, Wassertropfen und Staub mit hoher Intensität gegen die Oberflächen der Anlagen. Dadurch lösen sich Mikropartikel, die in die Umgebung gelangen. Besonders betroffen sind die äußeren Bereiche der Rotorblätter, da sie stärkeren Belastungen ausgesetzt sind.
Über die Jahre summieren sich die abgetragenen Mengen erheblich. Bei modernen Anlagen mit einer Höhe von bis zu 300 Metern können jährlich etwa 100 Kilogramm Partikel freigesetzt werden. Bei einer angenommenen Laufzeit von 20 Jahren und einem geplanten Ausbau auf 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland ergibt sich eine Hochrechnung von bis zu 60.000 Tonnen Abrieb, die insgesamt in die Umwelt freigesetzt werden könnten.
Problematische Materialien und ihre Gefahren
Die Zusammensetzung des Abriebs ist problematisch. Viele Rotorblätter bestehen aus Verbundmaterialien, die giftige Chemikalien wie PFAS und BPA enthalten. Diese Stoffe gelten als schwer abbaubar und reichern sich in Böden und Gewässern an. PFAS, auch als „Ewigkeitschemikalien“ bekannt, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und die Gesundheit langfristig zu schädigen. BPA wird mit Fruchtbarkeitsproblemen und hormonellen Störungen in Verbindung gebracht. Obwohl diese Substanzen bei der Herstellung streng reguliert sind, gelangen sie durch den Abrieb unkontrolliert in die Umwelt.
Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit
Die Auswirkungen auf Mensch und Natur sind erheblich. Besonders in landwirtschaftlich genutzten Gebieten könnte der Abrieb langfristig die Bodenqualität beeinträchtigen. Durch Regen und Hagel sinken die Partikel oft in der Nähe der Anlagen zu Boden. In trockenen Jahreszeiten besteht jedoch die Gefahr, dass sie durch Wind weiter verbreitet werden. Diese Kontamination betrifft nicht nur Böden, sondern auch Wasserquellen, die in die Nahrungskette gelangen können.
Notwendige Maßnahmen und Forderungen
Mock betont, dass der Vergleich mit anderen Abriebquellen wie Autoreifen hier fehl am Platz ist. Während Reifenabrieb meist auf Straßen entsteht und kontrolliert entsorgt werden kann, verteilt sich der Abrieb von Windkraftanlagen in unberührter Natur und auf landwirtschaftlichen Flächen. Die Partikel gelangen direkt in sensible Ökosysteme, deren langfristige Folgen noch nicht vollständig untersucht sind. Erste Studien weisen darauf hin, dass Mikroplastik nicht nur in die Umwelt, sondern auch in den menschlichen Körper gelangen kann. Funde von Mikroplastik im Gehirn und Blut zeigen, wie weitreichend die Auswirkungen dieser Partikel sein können.
Neben den gesundheitlichen Risiken entstehen auch wirtschaftliche Herausforderungen. Reparaturen und Wartungen an den Rotorblättern sind aufwendig und kostspielig. Schäden an den Oberflächen nehmen mit der Zeit zu und erfordern regelmäßige Eingriffe. Zwar erleichtern moderne Technologien wie Drohnen und Roboter die Arbeiten, doch die Belastung bleibt ein ungelöstes Problem. Die Reparaturen müssen immer wieder durchgeführt werden, da sich der Abrieb nicht vollständig vermeiden lässt.
Handlungsbedarf beim Windkraftausbau
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, fordert Mock eine kritischere Auseinandersetzung mit den Folgen des Windkraftausbaus. Der Einsatz von giftigen Stoffen in den Rotorblättern sollte verboten und durch ungefährlichere Alternativen ersetzt werden. Zudem bedarf es klarer gesetzlicher Regelungen, um den Abrieb zu minimieren und die Belastungen für Anwohner sowie landwirtschaftliche Flächen zu reduzieren. Mock warnt, dass ohne solche Maßnahmen langfristige Schäden entstehen könnten, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Mit dem weiteren Ausbau der Windenergie könnten diese Probleme zunehmen. Besonders die neuen, immer größeren Anlagen stellen eine Herausforderung dar. Ihre höhere Leistung und die größere Oberfläche der Rotoren führen zu einem stärkeren Abrieb, der noch gravierendere Auswirkungen auf die Umwelt haben dürfte. Dennoch bleibt der Abrieb ein weitgehend unbeachtetes Thema. Es liegt an Politik und Industrie, Lösungen zu finden, bevor die Belastungen außer Kontrolle geraten.
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