Automobilzulieferer Fehrer schließt zwei Standorte und verlagert Produktion ins Ausland

Der Automobilzulieferer Fehrer mit Sitz in Kitzingen hat angekündigt, im Jahr 2024 zwei seiner Produktionsstandorte in Franken zu schließen. Die Entscheidung führt zu einem Arbeitsplatzabbau. Dies hat mehrere Gründe, darunter die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme und Rohstoffknappheit. Das Unternehmen beabsichtigt, verstärkt die Produktion ins Ausland zu verlagern. Diese Maßnahme betrifft insgesamt 270 Arbeitsplätze in der Region (infranken: 20.11.23).


Internationales Unternehmen plant sozialverträglichen Stellenabbau in Deutschland

Geschäftsleiter Helge Pfeiffer betont die Notwendigkeit der „Reduzierung der Kapazitäten in Deutschland“. Er hebt jedoch hervor, dass das international tätige Unternehmen bestrebt ist, diese Maßnahmen sozialverträglich zu gestalten. Das Unternehmen sucht in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern nach Lösungen, um den Arbeitsplatzabbau auf ein Minimum zu beschränken.

Autozulieferer Fehrer kämpft gegen Kostenexplosion und schließt zwei Standorte in Deutschland. Produktion vermehrt ins Ausland verlagert
Autozulieferer Fehrer kämpft gegen Kostenexplosion und schließt zwei Standorte in Deutschland. Produktion vermehrt ins Ausland verlagert
Bild: Marek SlusarczykCC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Am 20.11.2023 hat die Geschäftsleitung die Ausarbeitung eines Sozialplans für die betroffenen Mitarbeiter bekannt gegeben. Der Plan umfasst verschiedene Maßnahmen, darunter die verstärkte Nutzung der natürlichen Fluktuation, das Ende des Einsatzes von Leiharbeitnehmern, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge, den Abschluss von Altersteilzeitverträgen und Aufhebungsverträgen. Ein erster Teilinteressenausgleich und eine Gesamtbetriebsvereinbarung für ein Freiwilligenprogramm zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung wurden bereits abgeschlossen. Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen. COO Helge Pfeiffer betont, dass keine Maßnahmen ergriffen werden, die nicht in Absprache mit den Arbeitnehmervertretern stehen, und weitere Verhandlungstermine zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung sind für die kommenden Wochen geplant.


Deutscher Autozulieferer Fehrer kämpft gegen Kostenexplosion

Fehrer ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Komponenten für den Fahrzeuginnenraum. Das Unternehmen hat mehr als 5000 Mitarbeiter in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, die Tschechische Republik, Ungarn, die USA, Mexiko und China. Die Produktionsstandorte in Großlangheim und Wiesentheid sind von der Schließung betroffen. Dies hat das Unternehmenb nach einer Mitarbeiterversammlung bekannt gegeben.

Die Geschäftsleitung erklärt, dass die umfangreiche Restrukturierung notwendig ist, um Schaden von der gesamten Fehrer-Gruppe abzuwenden. Die Automobilzulieferindustrie in Deutschland sieht sich mit einer Kostenexplosion konfrontiert. Diese wird durch mehrere Faktoren verschärft, darunter die Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme, Rohstoffknappheit, der Ukrainekrieg, die Energiekrise und hohe Tarifabschlüsse in Deutschland. Trotz bereits durchgeführter Effizienzprogramme reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Fehrer-Werke nachhaltig zu sichern.

Hinzu kommt, dass einige der Systemhersteller, die Fehrer beliefert, ihre Produktion vermehrt ins Ausland verlagert haben. Dies geschieht aufgrund von Transport- und Lieferkettenengpässen sowie Nachhaltigkeitsaspekten, die eine Produktion in geografischer Nähe zum Kunden attraktiver machen. Infolgedessen steigen die Umsätze der Fehrer-Standorte im Ausland stetig an, während die Auftragsvolumina für die inländischen Werke kontinuierlich abnehmen.

Deutscher Autozulieferer Fehrer plant drastische Umstrukturierung bis 2024

Die Geschäftsleitung hat ein Ziel: Bis 2024 will sie nicht mehr an vier unterausgelasteten Standorten in Deutschland produzieren. Stattdessen soll die Produktion auf zwei Werke konzentriert werden, die optimal ausgelastet sind. Alle Einzelheiten des Stellenabbaus und der Restrukturierung werden in Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geklärt.

Im Gegensatz dazu hat das Nürnberger Unternehmen Leoni kürzlich einen Großaktionär gefunden. Leoni plant, 7000 neue Arbeitsplätze zu schaffen, jedoch nicht in Deutschland. Weitere Nachrichten aus Kitzingen sind im Lokalressort verfügbar.

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