BP ändert seine Strategie: Der CEO hat einen Einstellungsstopp verhängt und neue Offshore-Windprojekte gestoppt. Das britische Ölunternehmen setzt nun stärker auf Öl und Gas. Murray Auchincloss, der neue Chef von BP, will damit die Unzufriedenheit der Investoren beruhigen. Insider berichten, dass die bisherige Energiewende-Strategie auf Widerstand gestoßen ist (wallstreet-online: 27.06.24).
BP kehrt Offshore-Windprojekten den Rücken: Neuer CEO setzt auf Öl und Gas
Die Entscheidung betrifft vor allem Offshore-Windprojekte und markiert eine deutliche Abkehr von der Strategie des Vorgängers Bernard Looney, der auf erneuerbare Energien setzte. Auchincloss bevorzugt Investitionen mit kurzfristigen Renditen, so Unternehmensquellen. Zahlreiche Mitarbeiter, die sich auf erneuerbare Energien konzentrierten, sind nun in laufende Projekte wie Offshore-Windparks in Großbritannien und Deutschland integriert.
Der Fokus verlagert sich wieder auf neue Öl- und Gasvorkommen, insbesondere im Golf von Mexiko und in amerikanischen Schieferbecken. Neben fossilen Brennstoffen plant BP auch Investitionen in Biokraftstoffe und kohlenstoffarme Geschäftsbereiche. So hat BP kürzlich den 50-prozentigen Anteil des Getreidehändlers Bunge an dem brasilianischen Zucker- und Ethanol-Joint-Venture BP Bunge Bioenergia für 1,4 Milliarden US-Dollar erworben.
BP kündigt massiven Stellenabbau und Einstellungsstopp an: Neuer CEO setzt strenge Sparmaßnahmen um
Unternehmensweit wird BP Stellen im Bereich der erneuerbaren Energien abbauen, obwohl konkrete Ziele nicht genannt wurden. Auch ein unternehmensweiter Einstellungsstopp mit wenigen Ausnahmen für Sicherheits- und Frontline-Personal wurde beschlossen. Im Mai kündigte Auchincloss ein Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar bis Ende 2026 an. Gleichzeitig verkleinerte er das Führungsteam von 11 auf 10 Mitglieder.
Laut BP hat Auchincloss sechs Prioritäten eingeführt, um das Unternehmen einfacher, fokussierter und wertvoller zu gestalten. Diese Prioritäten umfassen die Unternehmensfokussierung sowie die Umsetzung der nächsten Welle von Effizienzsteigerungen und Wachstumsprojekten. In einer Erklärung von BP heißt es: „Die Maßnahmen dienen alle dem Ziel, den Wert von BP zu steigern.“
Marktentwicklungen und Analystenmeinungen
In den vergangenen Monaten haben sich die Aktien von BP schlechter entwickelt als die der Konkurrenten, was Spekulationen über eine mögliche Übernahme des Unternehmens nährte. Dennoch gab es in diesem Monat einige positive Researchberichte. Derzeit empfehlen laut FactSet zwei Drittel der Analysten die Aktie zum Kauf, während ein Drittel mit Halten positioniert ist. Das mittlere Kursziel liegt bei 7,55 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent entspricht.
Die jüngsten Entscheidungen von BP könnten das Unternehmen auf einen profitableren Weg führen, indem kurzfristige Gewinne maximiert und Investoren zufriedengestellt werden. Zugleich stellt sich die Frage, wie sich diese Strategie langfristig auf die Position von BP im Bereich der erneuerbaren Energien auswirken wird. Die Rückkehr zum Fokus auf Öl und Gas signalisiert eine konservative, aber möglicherweise notwendige Anpassung an die aktuellen Marktbedingungen und Investorenerwartungen.
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