Wirtschaftsweise Grimm warnt: Deutschland rast ungebremst in die Rentenkatastrophe

Deutschlands Rentensystem taumelt am Abgrund. Trotz vollmundiger Versprechen der Bundesregierung bleibt der dringend notwendige Kurswechsel aus. Ökonomin Veronika Grimm warnt auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 eindringlich vor den katastrophalen Folgen politischer Untätigkeit. In klaren Worten stellt sie fest: „Bei der Rente ist eine große Leerstelle im Koalitionsvertrag.“ Statt Stabilität zu schaffen, vergrößere die Regierung die bestehenden Risiken (fokus: 11.05.25). Die Lage beschreibt sie drastisch: „Man läuft da sehenden Auges auf einen Abgrund zu.“


Reformen längst überfällig

Ohne konsequente Maßnahmen droht der endgültige Zusammenbruch des Rentensystems. Grimm fordert tiefgreifende Reformen und betont, dass die Politik den demografischen Wandel nicht länger verdrängen dürfe. Der bevorstehende Ruhestand der Babyboomer-Generation verschärft die ohnehin kritische Situation zusätzlich. Trotzdem hält die Regierung am derzeitigen Rentenniveau fest – eine Entscheidung, die nach Grimms Einschätzung „nicht nachhaltig“ ist.

Deutschlands Rentensystem steht vor dem Kollaps. Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt: „Man läuft da sehenden Auges auf einen Abgrund zu.“
Deutschlands Rentensystem steht vor dem Kollaps. Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt: „Man läuft da sehenden Auges auf einen Abgrund zu.“
Bild: ©Sachverständigenrat Wirtschaft

Steigende Beitragssätze treffen Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen. Höhere Lohnnebenkosten schwächen die Wettbewerbsfähigkeit und vernichten Arbeitsplätze. Grimm warnt: Ohne einen schnellen Kurswechsel drohen der Wirtschaft dauerhafte Schäden.

Unternehmen geraten unter massiven Druck

Viele Betriebe kämpfen bereits jetzt mit hohen Steuer- und Abgabenlasten. Eine zusätzliche Erhöhung der Sozialbeiträge komme zur Unzeit. In einer Phase wirtschaftlicher Schwäche sinken Investitionen, während die Zurückhaltung bei Neueinstellungen wächst.

Grimm sieht ein wachsendes Risiko, dass Unternehmen ihre Standorte ins Ausland verlagern. Fehle eine zukunftsfeste Rentenpolitik, verliere Deutschland weiter an Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Nur durch entschlossenes Handeln lasse sich dieser gefährliche Trend aufhalten.

Rentenalter und Finanzierung neu ausrichten

Neben einer grundlegenden Reform der Finanzierung fordert Grimm eine ehrliche Debatte über das Renteneintrittsalter. Längere Lebensarbeitszeiten erscheinen unausweichlich, um das System vor dem Kollaps zu retten. Gleichzeitig müsse der Staat die private Altersvorsorge stärken, statt sich allein auf das Umlageverfahren zu verlassen.

Attraktive Anreize für private Vorsorgemodelle seien unerlässlich. Steuerliche Vergünstigungen und transparente Finanzprodukte könnten helfen, eine breitere Absicherung im Alter zu erreichen. Ohne solche Maßnahmen drohen gravierende soziale Verwerfungen.


Jetzt handeln, bevor es zu spät ist

Die Zeit für endlose Diskussionen ist abgelaufen. Grimm fordert einen klaren politischen Kurs und schnelle Reformen. Nur so lasse sich das Vertrauen der Bevölkerung sichern. Andernfalls steigen Altersarmut und die Belastung der Sozialsysteme dramatisch an.

Deutschland steht an einem Wendepunkt. Die entscheidende Frage lautet längst nicht mehr, ob Reformen notwendig sind, sondern wie schnell diese umgesetzt werden. Grimm warnt eindringlich: „Man läuft da sehenden Auges auf einen Abgrund zu.“

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