Vattenfall kündigt Strompreiserhöhung um 8 Prozent an

Zum 1. Juli 2025 müssen Berliner Haushalte mit höheren Stromkosten rechnen. Der Energieversorger Vattenfall kündigt eine Strompreiserhöhung von acht Prozent für die Grundversorgung an. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden bedeutet das monatliche Mehrkosten von rund 6,86 Euro (rbb: 17.04.25).


Höhere Netzentgelte treiben die Preise

Ursache für die Strompreiserhöhung sind vor allem gestiegene Netzentgelte. Die Stromnetz Berlin GmbH, die das Netz in der Hauptstadt betreibt, hatte bereits zum Jahreswechsel ihre Gebühren um 4,8 Prozent angehoben – im Vorjahr waren es sogar rund 22 Prozent. Hinzu kommen höhere staatliche Abgaben wie die Offshore-Netzumlage sowie ein Aufschlag für besondere Netznutzung.

Vattenfall kündigt zum Juli 2025 eine Strompreiserhöhung in Berlin an. Gründe sind gestiegene Netzentgelte und Abgaben
Vattenfall kündigt zum Juli 2025 eine Strompreiserhöhung in Berlin an. Gründe sind gestiegene Netzentgelte und Abgaben

Vattenfall betont, dass gesunkene Beschaffungskosten eine noch drastischere Erhöhung verhindert hätten. Die konkreten Preisänderungen sind deutlich. Der Arbeitspreis steigt von bisher 41,41 Cent pro Kilowattstunde auf 44,39 Cent. Der monatliche Grundpreis erhöht sich gleichzeitig von 9,50 auf 10,90 Euro.

Sondertarife bleiben stabil

Sondertarife mit laufender Preisgarantie bleiben von den Anpassungen unberührt. Betroffene Kunden sollen im Mai schriftlich über die neuen Preise informiert werden. Vattenfall verweist darauf, dass die Netzentgelte mittlerweile über ein Drittel des Strompreises ausmachen – Tendenz steigend.

In Berlin schlagen sie derzeit mit 13,44 Cent pro Kilowattstunde zu Buche. Der Energieversorger macht keinen Hehl daraus, dass die politischen Rahmenbedingungen einen wachsenden Einfluss auf die Strompreise haben. Die Bundespolitik hatte sich zwar das Ziel gesetzt, die Netzentgelte bis 2027 zu vereinheitlichen, doch die geplanten Maßnahmen dürften kaum kurzfristig entlasten.

Wechsel lohnt sich für viele Haushalte

Für Verbraucher bedeutet die Strompreiserhöhung nicht nur steigende Kosten, sondern auch eine neue Entscheidungssituation. Wer aktuell in der Grundversorgung ist, kann von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Vergleichsportale zeigen, dass andere Anbieter derzeit günstigere Tarife anbieten.

So liegt beispielsweise der Preis bei Octopus Energy bei 32,56 Cent pro Kilowattstunde – deutlich unter dem neuen Vattenfall-Niveau. Auch wenn die Erhöhung zum Teil durch externe Faktoren bedingt ist, dürfte sie bei vielen Kunden für Unmut sorgen. Denn während in vielen Regionen Deutschlands die Strompreise zuletzt gesunken sind, steigt er ausgerechnet in Berlin – und das zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren.


Beratung und Unterstützung bei Bedarf

Bereits im Februar 2023 hatte Vattenfall die Preise deutlich angehoben. Wer Fragen zur aktuellen Entwicklung hat oder finanzielle Unterstützung benötigt, kann sich an den Kundenservice wenden. Vattenfall bietet unter anderem Ratenzahlungen oder individuelle Beratung an.

Die neue Preisrunde zeigt einmal mehr, wie stark Stromkunden von politischen Entscheidungen und Netzregulierungen betroffen sind. Eine langfristige Entlastung ist bislang nicht in Sicht.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 21:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Januar 21, 2025 um 14:27 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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