Kerntechnikexperten analysierten die Atomkraft in Deutschland. Ihr Ergebnis der Studie: Mindestens acht stillgelegte Reaktoren könnten wieder betriebsbereit sein (radiantenergygroup: 07/23). Die größte Herausforderung liegt im politischen Willen. Die Bundesregierung hält trotz Energiekrise und Klimaschutzzielen am Atomausstieg fest. Stattdessen hat der Wirtschaftsminister alte Kohlekraftwerke wider reaktiviert. Diese Entscheidung sorgt außerhalb Deutschlands für Unverständnis.
Überraschende Studie: Rückkehr zur Atomkraft in Deutschland möglich
Das US-Beratungsunternehmen Radiant Energy Group, geleitet von Kerntechniker Mark Nelson, untersuchte die Situation in Deutschland. Nelson führte vertrauliche Gespräche mit Vorstandsmitgliedern und leitenden Mitarbeitern von Betreibergesellschaften und Kerntechnikunternehmen. Ziel war es, technische, rechtliche und politische Hürden für die Reaktivierung der Atomkraftwerke zu ermitteln.
In einer neuen Studie berichten die Experten, die an der Studie beteiligt waren, anonym über die Herausforderungen beim Wiederanfahren der Kernkraftwerke. Das Ergebnis ist überraschend: Die Rücknahme des Atomausstiegs wird von der Öffentlichkeit unterstützt, ist wirtschaftlich lohnend und technisch machbar.
Im besten Fall könnten einige der Reaktoren in nur neun Monaten wieder hochgefahren werden. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass sechs Reaktoren innerhalb von neun bis zwölf Monaten wieder betriebsbereit sein könnten. Zwei weitere Reaktoren könnten innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder betriebsbereit sein.
Experten-Studie sieht Chance für die Rückkehr von acht Kernreaktoren ans Netz – Politischer Wille entscheidend
In Deutschland stehen mindestens acht Kernreaktoren still, bei denen der Rückbau noch nicht begonnen hat. Diese Reaktoren haben deshalb das Potenzial, wieder in Betrieb zu gehen. Dabei könnten diese etwa 30 Prozent des deutschen Strombedarfs decken.
Obwohl der Rückbau anderer Reaktoren bereits begonnen hat, raten die Experten dazu, die Zerstörung zu stoppen und sie als Option für eine mögliche Zukunft zu erhalten. Die deutschen Kernkraftwerke befinden sich in einem ausgezeichneten technischen Zustand, sind vergleichsweise jung und wurden einst weltweit als führend anerkannt.
Die größte Hürde für eine Wiederinbetriebnahme ist der fehlende politische Wille, vor allem bei den Grünen, die bisher am stärksten gegen die Kernkraft argumentiert haben.
Einige Ausnahmen, wie der Grünen-Politiker Ralf Fücks, erkennen jedoch die Notwendigkeit eines Umdenkens und plädieren für einen Rückbaustopp bis zur nächsten Bundestagswahl. Angesichts der Möglichkeit, mehrere Kernreaktoren zu retten, wird ein AKW-Rückbaustopp dringend benötigt. Dieser kann auch ohne die Zustimmung der Grünen im Bundestag beschlossen werden. Es gilt, das zu bewahren, was noch zu retten ist, bis zur nächsten Bundestagswahl.
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