Strategiewechsel bei Autovermieter Hertz: 20.000 Elektroautos raus, neue Verbrenner rein

Der renommierte Autovermieter Hertz steht vor einer großen Veränderung in seiner Flotte. Die hohen Kosten für Reparaturen und Schäden an Elektroautos haben das Unternehmen dazu bewogen, einen bedeutenden Schritt zu machen. Hertz, als direkter Konkurrent des deutschen Autovermieters Sixt bekannt, hat angekündigt, 20.000 Elektroautos aus seinem Bestand zu entfernen. Stattdessen will das Unternehmen nun verstärkt auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren setzen. Insbesondere im vierten Quartal sah sich Hertz mit hohen Ausgaben für Reparaturen nach Unfällen konfrontiert, die vor allem bei Elektroautos auftraten (ntv: 11.01.24).


Elektroauto-Dilemma: Hertz ersetzt 20.000 Fahrzeuge nach 245-Millionen-Dollar-Verlust durch neue Verbrenner

Die Entscheidung von Hertz, einen Teil seiner Elektroauto-Flotte zu verkaufen, kommt nicht von ungefähr. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Abschreibungen im Zusammenhang mit Elektroautos etwa 245 Millionen Dollar betragen. Eine beachtliche Summe, die Hertz zu dieser strategischen Neuorientierung bewegt hat. Erst im April 2022 hatte Hertz Pläne veröffentlicht, bis zu 65.000 Elektroautos von Polestar zu kaufen. Dies kam nur wenige Monate nach der Ankündigung, bis Ende 2022 100.000 Tesla-Autos zu erwerben. Die anfallenden Reparaturkosten, besonders nach Unfällen mit Elektrofahrzeugen, waren für Hertz im vierten Quartal besonders hoch, wie das Unternehmen in einer Mitteilung am Donnerstag erläuterte.

Elektroauto-Dilemma: Hertz ersetzt 20.000 Fahrzeuge nach 245-Millionen-Dollar-Verlust durch neue Verbrenner
Elektroauto-Dilemma: Hertz ersetzt 20.000 Fahrzeuge nach 245-Millionen-Dollar-Verlust durch neue Verbrenner
Bild: DogeGamer2015MZT, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

„Diese Entwicklung bestätigt unsere Entscheidung, den Elektroauto-Bestand zu reduzieren“, teilte ein Sprecher von Hertz mit. Die Abschreibungen in Höhe von rund 245 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 224 Millionen Euro, zeigen deutlich, wie stark die finanzielle Belastung für Hertz durch die Elektrofahrzeuge war.

Die Reaktion des Marktes und Konkurrenten

Die Entscheidung von Hertz hat auch Auswirkungen auf die Autovermietungsbranche insgesamt. Sixt, ein deutscher Konkurrent, gab kürzlich bekannt, dass er keine Tesla-Elektroautos mehr vermieten wird. Als Grund nannte Sixt die schwachen Wiederverkaufswerte der Elektrofahrzeuge und verwies ebenfalls auf höhere Reparaturkosten. Dieser Schritt zeigt, wie die Autovermietungsbranche insgesamt auf die Herausforderungen reagiert, die Elektroautos mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf Kosten und Rentabilität.


Insgesamt spiegelt die Entwicklung bei Hertz und Sixt eine größere Tendenz in der Branche wider. Während Elektroautos aufgrund ihrer Umweltvorteile und innovativen Technologie gelobt werden, stellen die höheren Reparaturkosten und die Frage der Wirtschaftlichkeit für Autovermieter eine große Herausforderung dar. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf die Automobilhersteller haben, da sie möglicherweise gezwungen sein werden, ihre Modelle und Strategien anzupassen, um den Bedürfnissen der Autovermietungsunternehmen besser gerecht zu werden.

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