Solar-Wahnsinn in Deutschland: Subventionierter Strom landet massenhaft kostenlos im Ausland

Deutschland produziert immer größere Mengen Solarstrom – doch statt dem eigenen Land zu nützen, fließt er oft gratis ins Ausland. Trotz Milliardenkosten für den Ausbau landet überschüssiger Strom immer häufiger dort, wo er keinerlei Beitrag zur heimischen Versorgung leistet. Ursache sind negative Strompreise, die vor allem in der sonnenreichen Jahreszeit entstehen. An Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten sinkt die Nachfrage, während die Produktion auf Hochtouren läuft – mit fatalen Folgen (bild: 11.04.25).


Gratisstrom für das Ausland: Ein teures Desaster

2023 lag der Anteil an Stunden mit negativen Strompreisen im Schnitt bei 18 Prozent, im Mai sogar bei erschreckenden 31 Prozent. Fast ein Drittel des erzeugten Solarstroms musste verschleudert werden. Der bisherige Negativrekord: 457 Stunden mit Minuspreisen im vergangenen Jahr. 2015 waren es noch 126. Trotz dieser Entwicklung schreitet der Ausbau der Photovoltaik weiter voran, während grundlegende Maßnahmen wie Speichertechnik oder smarter Verbrauch sträflich vernachlässigt bleiben.

Deutschlands Solarstrom fließt zunehmend kostenlos ins Ausland – ein teures Problem durch negative Strompreise und politische Fehlsteuerung
Deutschlands Solarstrom fließt zunehmend kostenlos ins Ausland – ein teures Problem durch negative Strompreise und politische Fehlsteuerung

Lion Hirth, Professor für Energiepolitik an der Hertie School, benennt das Problem deutlich: Es fehlt an leistungsfähigen Batteriespeichern. Zudem verhindere der schleppende Ausbau intelligenter Stromzähler eine flexible Nutzung. „Seit Jahren kommen wir bei intelligenten Stromzählern nicht voran.“ Gerade diese Technik könnte Stromüberschüsse etwa für das Laden von E-Autos nutzbar machen – kostenlos oder sogar mit Gewinn.

Gesetzliche Fehlanreize treiben Strom ins Ausland

Energiemarkt-Experte Björn Peters kritisiert die aktuelle Gesetzeslage scharf. Der Markt werde verzerrt, weil Betreiber von Solaranlagen keine negativen Preise spüren. Stattdessen bleibe die Vergütung stabil, während der überschüssige Strom ins Ausland verschenkt werde. Peters erklärt: „Die negativen Strompreise würden sofort verschwinden, wenn sie an die Betreiber von Solaranlagen weitergegeben würden, statt die Vergütung auszusetzen, wie es das Gesetz aktuell vorsieht.“

Auch das neue Solarspitzengesetz verschärft die Situation. Es führe zu noch mehr Bürokratie und verhindere echte Reformen. Peters fordert einen Stopp des PV-Ausbaus und die vollständige Abschaffung des EEG. Die Energiepolitik verliere sich in technischen Details, statt endlich den Markt zu entlasten und für Stabilität zu sorgen.

Rückkehr zu verlässlicher Energie statt ideologischem Irrweg

Für Peters ist klar: Nur durch einen grundlegenden Kurswechsel lässt sich der Strommarkt retten. Er fordert den Wiedereinstieg in die Kernkraft, den Ausbau der Kohleverstromung sowie eine Nutzung heimischer Gasreserven und CO₂-Abscheidung. „Deutschlands Strommarkt ist nur mit drastischen Vereinfachungen überlebensfähig.“ Das derzeitige System hingegen sei weder nachhaltig noch finanzierbar.

Die Politik liefert keine klaren Antworten. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD finden sich lediglich vage Absichtserklärungen. Die Rede ist von „Anreizen für systemdienliche Einspeisung“ und einer Prüfung des neuen Solarspitzengesetzes. Konkrete Maßnahmen fehlen – ebenso wie ein klares Bekenntnis zur Entlastung der Bürger und Unternehmen.


Ausufernde Solarproduktion ohne Kontrolle

Deutschlands Strom fließt in wachsendem Umfang ins Ausland – und belastet dabei den eigenen Markt. Ohne Speichermöglichkeiten und flexible Verbrauchsmodelle bleibt der Ausbau der Erneuerbaren ein teures Unterfangen. Während andere Länder von Deutschlands Gratisstrom profitieren, zahlt der heimische Steuerzahler die Rechnung. Fachleute fordern seit Jahren eine Umkehr. Ohne mutige Schritte droht der Zusammenbruch eines überregulierten Energiesystems, das sich immer weiter von der Realität entfernt.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 21:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Januar 21, 2025 um 14:27 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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