Porsche in der Krise: Gescheiterte Elektrostrategie gefährdet 8000 Stellen

Porsche steht vor einem einschneidenden Stellenabbau. Einem Bericht des Fachmagazins Automobilwoche zufolge könnten rund 8000 Arbeitsplätze wegfallen. Grund sind die verfehlten Ziele der E-Auto-Strategie und eine schwache Absatzlage. Besonders das Geschäft in China entwickelt sich dramatisch rückwärts. Die Umsatzzahlen brechen ein, die gesamte Kostenstruktur des Unternehmens steht zur Überprüfung (automobilwoche: 16.12.24).


E-Auto-Strategie auf dem Prüfstand

Das Ziel, bis 2030 einen E-Auto-Anteil von 80 Prozent zu erreichen, wackelt bedenklich. Viele Kunden bevorzugen weiterhin Verbrenner. Porsche setzte in den letzten Jahren stark auf Elektrofahrzeuge. Erfolgreiche Verbrennermodelle wie der 718 liefen aus – ein Schuss, der nach hinten losgeht. Laut Automobilwoche fällt es Porsche schwer, Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen. Besonders in China leidet das Unternehmen. Der Marktanteil schrumpft rapide, weil chinesische Konkurrenten günstigere und attraktivere Alternativen anbieten.

Krise trifft jetzt auch Porsche - verfehlte Ziele der E-Auto-Strategie, sowie schwacher Absatz in China bedrohen 8000 Arbeitsplätze
Krise trifft jetzt auch Porsche – verfehlte Ziele der E-Auto-Strategie, sowie schwacher Absatz in China bedrohen 8000 Arbeitsplätze

In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte Porsche in China lediglich 43.280 Fahrzeuge. Das entspricht einem Rückgang von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu hohe Preise und Wertverlust beim Wiederverkauf machen die Luxus-Elektroautos unattraktiv. Denn ein Porsche-Manager bestätigt gegenüber Automobilwoche: „Luxus definiert sich über die Wertstabilität des Produkts.“ Diese gehe bei den Elektro-Modellen verloren.

Mögliche Kürzungen: 20 Prozent der Jobs betroffen

Lutz Meschke, Finanzchef von Porsche, sprach in der letzten Pressekonferenz Klartext. Die Kostenstrukturen müssen angepasst werden – und zwar auf eine jährliche Absatzmenge von 250.000 Einheiten. Laut Automobilwoche bedeutet dies eine Reduktion von 20 Prozent der Belegschaft. Bei rund 42.000 Mitarbeitern wären demnach mehr als 8000 Arbeitsplätze betroffen.

Diese Sparmaßnahmen betreffen sowohl den Einkauf, als auch die Produktion und den Vertrieb. Auch das Modellportfolio wird neu bewertet. Einige Modelle stehen vor dem Aus. Laut interner Quellen reiht sich aktuell eine Sondersitzung des Vorstands an die nächste. Angespannte Stimmung breitet sich im gesamten Unternehmen aus. Mitarbeiter berichten von Unsicherheit und wachsenden Ängsten um ihre Zukunft.

Verbrenner-Krise verschärft die Lage

Parallel zur gescheiterten E-Auto-Offensive fehlen dem Konzern passende Verbrennermodelle. Zudem verzögerten Softwareprobleme die Entwicklung neuer Fahrzeuge. Ab 2025 hat Porsche im Einstiegssegment kein einziges Modell mehr. Die einzig verbleibenden Verbrennermodelle sind der 911, Panamera und Cayenne. Ein zu mageres Angebot für anspruchsvolle Märkte wie China. Vertriebsexperten weisen darauf hin, dass dieser Rückzug Porsche dort zusätzlich schwächt.


Porsches Luxus-Versprechen in Gefahr

Porsches Markenimage basiert auf Leistung und Exklusivität. Genau hier bröckelt es. Denn Elektroautos des Sportwagenbauers verlieren schon bei der Anschaffung massiv an Wert. Kunden zweifeln an der Wertbeständigkeit, die Porsche lange auszeichnete. In Kombination mit hohen Preisen gegenüber der Konkurrenz bleibt der Absatz hinter den Erwartungen. Ein Richtungswechsel scheint unausweichlich.

Die kommenden Monate dürften für Porsche entscheidend werden. Eine Komplettinventur der Modelle, sowie Kostensenkungen und ein möglicher Stellenabbau zeichnen sich ab. Auf den Luxus-Hersteller warten schwierige Zeiten.

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