Österreich von russischem Gas überschwemmt

Österreich erfährt derzeit einen massiven Zustrom von russischem Erdgas. Dies ermöglicht es dem langjährigen Kunden Gazprom, Gas an Nachbarländer zu verkaufen und den Übergang zu alternativen Energiequellen zu verlangsamen (finanzmarktwelt: 04.12.23).


Österreichs Gasabhängigkeit von Russland: Gefährdet die Ukraine-Krise die Energieversorgung?

Österreich bezieht seit über 50 Jahren Gas aus Russland. Dieses Gas wird über Pipelines in Nachbarländer wie Ungarn, Deutschland, Italien und Slowenien weitergeleitet. Die staatliche OMV AG unterhält einen langfristigen Vertrag mit Gazprom, der den Kauf von Gas aus Russland vorsieht.

Österreichs Abhängigkeit von russischem Erdgas: Gefährdet die Ukraine-Krise die österreichische Energieversorgung?
Österreichs Abhängigkeit von russischem Erdgas: Gefährdet die Ukraine-Krise die österreichische Energieversorgung?

Obwohl Österreich betont hat, dass es sich von russischer Energie lösen möchte, ist es immer noch stark auf Gas aus Russland angewiesen. Tatsächlich wird mehr als die Hälfte des Gasbedarfs Österreichs über Lieferungen aus der Ukraine gedeckt. Dies könnte auf den ersten Blick auf einen stabilen Markt hindeuten, da es volle Lager und reibungslose Lieferungen gibt.

Allerdings äußert Walter Boltz, ein ehemaliger österreichischer Regulierer und nun leitender Energieberater bei Baker & McKenzie LLP, Bedenken. Er warnt davor, dass Österreich immer noch stark von Gazprom abhängig ist. Dies birgt das Risiko von Lieferunterbrechungen, da der Gastransitvertrag zwischen der Ukraine und Russland im kommenden Jahr ausläuft, während der Gazprom-Vertrag bis 2040 gilt.

Energiesicherheit in Gefahr? Ukraine-Krise bedroht Gasversorgung Österreichs

Obwohl Gazprom den OMV-Gasknotenpunkt in Österreich weiterhin über die Ukraine beliefert, endet die Transitvereinbarung im Dezember 2024. Die Regierung in Kiew hat sich verpflichtet, keinen neuen Vertrag mit Russland auszuhandeln.

Die Ukraine signalisiert zwar ihre Bereitschaft, europäischen Händlern Zugang auf individueller Basis zu gewähren, doch die ständige Gefahr von Kriegsschäden an Pipelines oder Kompressorstationen macht Lieferungen unsicher.

Die Gas Connect Austria GmbH, die das Ost-West-Pipelinenetz in Österreich betreibt, hat mit dem Ausbau der Kapazitäten nach Deutschland begonnen. Die WAG LOOP 1 wird voraussichtlich erst 2027 betriebsbereit sein, und die Umweltgenehmigungen für die Pipelineverlängerung stehen noch aus.


Rennen gegen die Zeit für Preisstabilität und Sicherheit

Verhandlungen über neue Tarife, österreichische Gesetzesbeschränkungen und fehlende finanzielle Verpflichtungen und langfristige Buchungen verlangsamen die Arbeiten. Das Klima- und Energieministerium drängt jedoch auf beschleunigte Fortschritte, da der Ausbau der Infrastruktur entscheidend für die Sicherung der Gasversorgung ist.

Sowohl Walter Boltz als auch die Gas Connect Austria betonen, dass Österreich seinen Gasbedarf im Jahr 2025 auch ohne russische Lieferungen decken kann. Dennoch besteht das Risiko steigender Preise, das nur durch den Ausbau neuer Verbindungen gemildert werden kann. Preisstabilität ist von großer Bedeutung, um zukünftige Preiskrisen zu verhindern.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen