Ein Autofrachter ist vor der Küste Alaskas untergegangen – mit über 3000 Fahrzeugen und riesigen Treibstoffmengen an Bord. Nach einem Brand Anfang Juni drang bei schwerem Sturm Wasser in den Rumpf der „Morning Midas“. Der Frachter zerbrach und versank am Montag. Der Betreiber Zodiac Maritime bestätigte den Totalschaden. Das Unglück ereignete sich weit entfernt vom Festland (handelsblatt: 24.06.25).
Elektroautos standen auf dem Branddeck des Autofrachters
An Bord befanden sich laut US-Küstenwache 3048 Autos – darunter 70 reine Elektroautos und 681 Hybridmodelle. Der Rauch stieg zunächst über dem Deck auf, auf dem die Elektrofahrzeuge abgestellt waren. Augenzeugen berichten von starker Rauchentwicklung bereits in der Frühphase des Feuers.

Bild: © US-Coast-Guard
Zusätzlich transportierte der Autofrachter rund 350.000 Liter Benzin und 1,53 Millionen Liter schwefelarmes Heizöl. Die Kombination aus Treibstoff und Hochvoltbatterien verschärfte die Gefahr massiv.
Wrack liegt in 5000 Metern Tiefe
Ein offizieller Bericht zur Brandursache fehlt bislang. Eine Untersuchung gilt als nahezu ausgeschlossen. Der Meeresgrund liegt in dieser Region rund fünf Kilometer tief. Die „Morning Midas“ wurde bereits frühzeitig zurückgelassen, nachdem der Brand außer Kontrolle geraten war.
Ein Rettungsschiff traf erst am 15. Juni am Unglücksort ein – mehr als eine Woche nach Brandausbruch. Bis dahin war eine Bergung oder Sicherung nicht mehr möglich.
Chinesische Marken betroffen
Die Ladung bestand auch aus Fahrzeugen der chinesischen Hersteller Chery und Great Wall Motors. Der Verlust dieser Exporte stellt einen Rückschlag für deren internationale Expansion dar. Die Fahrzeuge auf dem Autofrachter waren laut Branchenkreisen für den nordamerikanischen Markt bestimmt.
Die Umweltgefahr bleibt erheblich. Die versunkenen Treibstoffmengen könnten das empfindliche Ökosystem im Nordpazifik langfristig belasten.
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