LNG-Terminal – Streit um Bau in Hamburg

Der Hamburger Bürgermeister Tschentscher möchte im Hamburger Hafen ein LNG-Terminal bauen lassen. Dabei ist Hamburg bei der Vergabe von LNG-Terminals leer ausgegangen. Dennoch hält Bürgermeister Tschentscher an der Planung eines Terminals fest und stößt dabei auf erbitterten Widerstand Umweltschützern und seinem parteilosen Wirtschaftssenator.


Hamburg geht bei Standortentscheidung für LNG-Terminal leer aus

Die Ampelregierung will mit schwimmenden Flüssiggas-Terminals das Land unabhängiger von russischen Gaslieferungen machen. Dazu sollen mehrere Häfen einen Zuschlag für staatliche Terminals bekommen. Hamburg ist allerdings bei der Entscheidung für die Standorte leer ausgegangen. Trotzdem will Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) daran festhalten, ein umfangreiches Gutachten zur Machbarkeit eines Terminals zu erstellen zu lassen. Sollte die technische Möglichkeit bestätigt werden, will es im Hafen bauen lassen. Dabei unterstützt ihn sogar sein grüner Umweltsenator Jens Kerstan, der sich damit gegen die Umweltschützer stellt.

Streit um LNG-Terminal in Hamburg. Stadt geht bei Standortentscheidung für LNG-Terminal leer aus. Tschentschner will trotzdem Terminal bauen
Streit um LNG-Terminal in Hamburg. Stadt geht bei Standortentscheidung für LNG-Terminal leer aus. Tschentschner will trotzdem Terminal bauen
Bild: Zlatkaxpatka, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Umweltverbände begrüßen Entscheidung

Dabei stoßen Tschentscher und Kerstan auf erbitterten Widerstand, nicht nur bei den Umweltschützern, sondern auch beim parteilosen Wirtschaftssenator Michael Westwegemann. Dass Hamburg bei der Vergabe leer ausgegangen ist, führt in der rot-grünen Regierung zu heftigen Auseinandersetzungen. „Wir halten das Vorhaben aus ökologischen Gründen für sehr schwierig“, begrüßt Malte Siegert vom Naturschutzbund Hamburg (Nabu) die Entscheidung gegen den Standort Hamburg. Laut Lucas Schäfer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) würde die Entscheidung Hamburg vor Sicherheitsrisiken bewahren, die bis heute von niemandem ausgeräumt werden konnten (Zeit: 21.07.22).


Stadt will trotzdem LNG-Terminal bauen

Die Opposition hält die Entscheidung gegen Hamburg allerdings für einen herben Rückschlag für den künftigen Energiehafen Hamburg. Der Hafenexperte der CDU-Fraktion, Götz Wiese, wirft dem rot-grünen Senat eine viel zu langsame Prüfung der rechtlichen Situation vor. Dies sei der Grund, dass Hamburg bei der Vergabe nicht zum Zug kam. Die Reaktionen der Umweltschutzverbände und der Opposition waren absehbar. Für Verwunderung sorgen allerdings die Reaktion der Regierungsmitglieder. Insbesondere Tschentschers Statement nach der Bekanntgabe, dass die Stadt am Bau eines LNG-Terminals festhalte. Dabei wird er von den Grünen unterstützt. „Wir planen weiterhin die Errichtung eines LNG-Terminals im Hafen“, sagt der Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Michael Pollmann, dazu.


Wirtschaftssenator verweist auf Sicherheitsbedenken der zuständigen Behörden

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann dagegen lehnt den Bau eines LNG-Terminals im Hamburger Hafen vehement ab. „Ich habe meine Bedenken von Anfang an deutlich formuliert und dabei bleibe ich auch“, kommentiert er die aktuelle Situation. Dabei verweist er auf die Sicherheitsbedenken der zuständigen Behörden. Diese befürchten die Gefahr eines Großbrands im Hafen, wenn das entzündliche Gas unsachgemäß gehandhabt wird.

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