Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus findet man heute praktisch in jedem Haushalt. Verbaut sind dies in Fitness-Tracker, Smartphones, elektrischen Zahnbürsten, E-Bikes, Tablets, Notebooks und vielen weiteren Geräten. Dabei kommt es immer wieder vor, dass so ein Akku brennt und dadurch erhebliche Schäden entstehen. Das kommt gar nicht so selten vor, allerdings berichten meist nur lokale Zeitungen darüber.
Akku brennt – Berichte meist nur in Lokalzeitungen
So kommt es relativ oft zu Bränden bei E-Bike Akkus, wie zum Beispiel im Norden in Lübz oder in Asperg bei Stuttgart. In beiden Fällen waren die Wohnungen beziehungsweise das Wohnhaus nicht mehr bewohnbar. Aber auch bei kleineren Akkus kommen entsprechende Brände vor. So setzte der Brand eines Akkus in einer Handleuchte sogar ein Löschfahrzeug der Feuerwehr in Brand. Oder die Akkus von Werkzeugen brennen, wie im österreichischen Niedertalheim. Bei größeren Akkus sind die Brände größtenteils noch dramatischer. So brannte ein Elektroauto in Spandau ganze vier Stunden lang. Das sind nur ein paar wenige Ergebnisse aus den letzten Tagen bei der Google-Suche.
Warum lassen sich die Akkus so schwer löschen?
Lithium-Ionen-Akkus können beim Laden hohen Temperaturen ausgesetzt sein. Wenn es dabei zu Schäden in der Schichtstruktur der eingesetzten Metalloxide kommt, kann es zu einer thermischen Reaktion kommen. Dabei werden hohe Energiemengen freigesetzt und es bildet sich elementarer Sauerstoff. Mit dem hohen Wärmeeintrag verdampft die Elektrolytflüssigkeit und es bilden sich leicht brennbare Gase.
Sobald sich diese Gase entzünden, brennt die Lithium-Ionen-Zelle. Der Brand der ersten Zelle löst dabei einen sich selbst verstärkenden Prozess aus, der nur schwer zu stoppen ist. Da die Gehäuse der Batterien meist thermisch isoliert sind, erreicht Löschwasser meist den Brandherd nicht. Ein Akku-Brand kann deshalb nur durch eine externe Kühlung gelöscht werden. Dafür benötigt man aber enorme Wassermengen.
Ein Ersticken der Flammen wie zum Beispiel mit einer Löschdecke oder durch einen Feuerlöscher ist überwiegend erfolglos, da der zum Brand erforderliche Sauerstoff aus der Batterie heraus selbst generiert wird. Letztendlich hilft nur das Abkühlen der Batterie in einem ausreichend großen Wasserbad, um die Temperatur unter die Zündtemperatur zu senken. Oft entzünden sich die Akkus, wenn man sie zu früh aus dem Wasserbad erneut.
Was kann ich tun, wenn mein Akku brennt?
Sofern es der Brand beziehungsweise die Hitze noch zulässt, sollte man den Akku schnellstmöglich in ein größeres Gefäß mit Wasser legen und dort mehrere Stunden liegen lassen. Sollte dies nicht mehr möglich sein, sollte man unbedingt die Feuerwehr rufen. In der Zwischenzeit kann man versuchen, den Akku mit Wasser herunterzukühlen. Aber Vorsicht, beim Brand bilden sich gefährliche Gase, die sich entzünden können. Bei einem Brand eines Solarspeichers kam es im bauten-württembergischen Althengstett dabei sogar zu einer Explosion, die das gesamte Wohnhaus zerstörte. Im Zweifelsfall sollte man sich so schnell wie möglich vom Brandherd entfernen und warten, bis die Feuerwehr eintrifft.