Die Liebherr-Gruppe hat erneut Teile ihrer Belegschaft in Kurzarbeit geschickt. Nach Biberach in Baden-Württemberg betrifft dies nun auch den Standort Bulle im Schweizer Kanton Freiburg. (La Liberté, 07.06.2024)
Liebherr in der Krise: Weitere 350 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt – drohende Verlängerung bis Jahresende!
Bereits im Januar wurden in Biberach rund 1.000 Mitarbeitende in Kurzarbeit geschickt. Diese Maßnahme, die bis Ende September 2024 andauern soll, wurde aufgrund einer sinkenden Nachfrage und hoher Rohstoffpreise beschlossen. Liebherr, ein globaler Konzern mit Hauptsitz in der Schweiz, hat nun für weitere 350 Mitarbeiter am Standort Bulle Kurzarbeit angemeldet. Diese beginnt im Juli und könnte je nach wirtschaftlicher Lage bis Ende des Jahres verlängert werden. Die Mitarbeitenden in Bulle wurden am 5. Juni über diese Entscheidung informiert.
Liebherr ist in verschiedenen Branchen aktiv, insbesondere im Baugewerbe. Die Liebherr-Werk Biberach GmbH produziert Turmdrehkräne, während in Ochsenhausen Hausgeräte hergestellt werden. In Bulle werden Verbrennungsmotoren für die Bau-, Land- und Forstwirtschaft gefertigt. Die sinkende Nachfrage und die steigenden Rohstoffpreise zwingen Liebherr, die Kapazitäten am Standort Bulle vorübergehend anzupassen. Die Kurzarbeit betrifft etwa ein Viertel der 1.500 Mitarbeitenden dort.
Liebherr in Baden-Württemberg: Trotz internationaler Expansion Kurzarbeit an mehreren Standorten!
Trotz des Hauptsitzes in der Schweiz, ist Liebherr stark in Baden-Württemberg verwurzelt. Neben den Werken in Biberach und Ochsenhausen betreibt Liebherr weitere Standorte in Ehingen, Ettlingen und Friedrichshafen. Diese Standorte sind für die Produktion von Betätigungs- und Antriebssystemen für Hubschrauber und Flugzeuge bekannt. Die Unternehmensgruppe, die 1949 in Kirchdorf an der Iller gegründet wurde, hat sich seitdem erheblich diversifiziert und international expandiert.
Die Gründe für die Kurzarbeit sind vielfältig. Neben der sinkenden Nachfrage spielt die Erhöhung der Rohstoffpreise eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren zwingen Liebherr dazu, ihre Produktionskapazitäten anzupassen. In Deutschland und der Schweiz stehen daher viele Mitarbeitende vor einer ungewissen Zukunft.
Liebherr vor unsicherer Zukunft: Kurzarbeit möglicherweise bis 2025 – Wie geht es weiter?
Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird und ob die Maßnahmen über das Jahresende hinaus verlängert werden müssen. Die Liebherr-Gruppe muss flexibel auf Marktveränderungen reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kurzarbeit soll dazu beitragen, die Arbeitsplätze langfristig zu sichern und die Produktionskapazitäten den aktuellen Marktbedingungen anzupassen.
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