Kugellagerhersteller NTN schließt Standort in Mettmann – 120 Mitarbeiter verlieren Arbeitsplatz

Seit über 50 Jahren betreibt der japanische Kugellagerhersteller NTN einen Standort in Mettmann. Nun plant das Unternehmen, diese Fabrik zu schließen. Dadurch verlieren etwa 120 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze, was die Stadt Mettmann hart trifft, da sie einen wichtigen Gewerbesteuerzahler verlieren könnte (rp-online: 28.05.24).


Hintergrund und Bestätigung der Schließung

Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Unternehmen zu kontaktieren, bestätigte Prokurist Andreas Kotulla, dass NTN den Standort Mettmann aufgeben möchte. Eine detaillierte schriftliche Information des Unternehmens soll in Kürze folgen. Kotulla äußerte sich nicht zu den Gründen der Schließung.

Japanischer Kugellagerhersteller NTN bestätigt: Werk in Mettmann schließt bis 2026 – 120 Arbeitsplätze in Gefahr
Japanischer Kugellagerhersteller NTN bestätigt: Werk in Mettmann schließt bis 2026 – 120 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Schließung soll stufenweise ab 2025 erfolgen und bis spätestens 2026 abgeschlossen. Die Mitarbeiter wurden bereits in einer Betriebsversammlung über die Pläne informiert. Am Dienstag fand ein Treffen zwischen Unternehmensleitung und Betriebsräten statt.

NTN bestätigt: Werk in Mettmann schließt bis 2026 – 120 Arbeitsplätze in Gefahr

Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall, äußerte, dass die Gründe und der Zeitplan für die Schließung des Mettmanner Standortes erklärt wurden. Die Gewerkschaft sorgt sich um die Beschäftigten und will alles tun, um den Betrieb zu erhalten, notfalls mit reduzierter Belegschaft. „Wir stehen am Anfang unserer Gespräche und haben eine Informationsphase begonnen,“ so Civelek. Am Mittwoch und Freitag werden die Betriebsräte gemeinsam mit der Gewerkschaft die vorgelegten Unterlagen prüfen. Erst danach könnten Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan beginnen.

Historie und Bedeutung des NTN-Standorts

Die Mettmanner NTN Kugellagerfabrik GmbH gehört zur NTN Corporation aus Osaka. NTN ist einer der Weltmarktführer für Präzisionselemente und Systeme der Antriebstechnik. Der Konzern ist der viertgrößte Lagerhersteller weltweit und in den Bereichen Automotive, Industriemaschinen, einschließlich Flugzeuge, Schienenfahrzeuge und Ersatzteile tätig. Weltweit beschäftigt NTN mehr als 23.000 Mitarbeiter an 71 Produktionsstandorten und 116 Vertriebsniederlassungen. Der Jahresumsatz beträgt 5,2 Milliarden Euro, wobei zwei Drittel außerhalb Japans erwirtschaftet werden.

Seit 2016 hat NTN Millionenbeträge in die Mettmanner Produktionsstätte investiert, unter anderem zur Digitalisierung und Modernisierung der Fertigungslinien. Beim 50-jährigen Jubiläum des Standorts 2022 betonte der damalige Geschäftsführer Tsuyoshi Takeda: „Dieses 50-jährige Bestehen ist auch ein Verdienst unserer Mitarbeiter. Sie haben einen großen Teil dazu beigetragen und sind eine wichtige Stütze. Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiter.“


Zukunftsperspektiven und Herausforderungen

IG-Metall-Geschäftsführer Civelek betonte, dass viele der Mitarbeiter älter als 50 Jahre seien und seit Jahrzehnten für NTN arbeiteten. Diese langjährigen Mitarbeiter seien enttäuscht über die Schließungspläne und hätten verständlicherweise Bedenken, einen neuen Job zu finden.

Für das rund 62.000 Quadratmeter große Werksgelände gäbe es zwar Anschlussverwendungen, aber die Stadt Mettmann müsste das Gelände erwerben. Stephan Reichstein, Wirtschaftsförderer, wies mehrfach darauf hin, dass vermarktbare Gewerbeflächen in Mettmann knapp seien, was die Ansiedlung neuer Unternehmen erschwere. Da die Stadtkasse leer ist, müsste der Kauf über Kredite finanziert werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schließung des NTN-Standorts in Mettmann nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Stadt eine bedeutende Herausforderung darstellt. Der Verlust eines großen Arbeitgebers und Steuerzahlers wird Mettmann spürbar treffen. Die kommenden Verhandlungen und Entscheidungen werden richtungsweisend für die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt sein.

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