Kernenergie zum Klimaschutz: Verkehrsminister Wissing fordert weitere Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken

Bundesverkehrsminister Volker Wissing schlägt vor, eine unabhängige Expertenkommission die Entscheidung über die Laufzeitverlängerung von drei Atomkraftwerken treffen zu lassen. Damit will er eine stabile und bezahlbare Energieversorgung und gleichzeitig die Klimaschutzziele zu erreichen. Der Forderung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas nach einem Ende der Debatte hat Wissing widersprochen. Er betonte, dass eine wissenschaftliche Klärung der Frage notwendig sei, anstatt einen politischen Streit zu führen. Die Debatte um die Laufzeitverlängerung der Kernkraft wurde von Wissing wieder aufgenommen und mit dem gefährdeten Umstieg auf die Elektromobilität begründet (FAZ: 02.01.22). Indirekt gibt Wissing damit allerdings auch zu, dass die heute geltende Entscheidung zur Laufzeitverlängerung gar nicht auf wissenschaftlicher Basis erfolgt ist.


Wissing fordert neue Debatte über Atomkraftwerke für Elektroautos und Klimaschutz

Bundesverkehrsminister Volker Wissing möchte die Debatte innerhalb der Koalition über die Laufzeitverlängerung von drei Atomkraftwerken wiederbeleben, da er besorgt ist, dass ohne ausreichende Elektroautos die Erreichung der gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele für den Verkehrssektor schwerfallen könnte. Die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland werden Mitte April vom Netz gehen, nachdem der Bundeskanzler diese Debatte im vergangenen Herbst per Machtwort beendet hatte. Wissing schlägt vor, dass eine unabhängige Expertenkommission die Entscheidung über eine mögliche Laufzeitverlängerung treffen soll, um stabile und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig die Klimaschutzziele zu erreichen.

Wissing fordert neue Debatte über Atomkraftwerke für Elektroautos und Klimaschutz. Kohlestrom verschlechtert CO₂-Bilanz von Elektroautos
Wissing fordert neue Debatte über Atomkraftwerke für Elektroautos und Klimaschutz. Kohlestrom verschlechtert CO₂-Bilanz von Elektroautos
Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Kohlestrom verschlechtert CO₂-Bilanz von Elektroautos: Wissing warnt vor Fiasko bei der Elektromobilität

Nach Berechnungen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) verschlechtert sich die CO₂-Bilanz von Elektroautos deutlich, wenn der Anteil des Stroms aus Kohlekraftwerken aufgrund der abgeschalteten Kernkraftwerke steigt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing betonte, dass Elektroautos für den Klimaschutz keinen Nutzen haben, wenn sie mit Strom aus fossiler Stromerzeugung geladen werden. Er warnte davor, dass die Transformation zur Elektromobilität zu einem Fiasko werden könnte, wenn die Menschen erleben, dass E-Autos nicht nur teuer, sondern auch schlecht für das Klima sind. Wissing kritisierte, dass Deutschland beim Ausbau erneuerbarer Energien zu langsam vorankommt und sich nicht für Kohle als Brückentechnologie entscheiden sollte, da dies nicht im Einklang mit dem Klimaschutz steht.


Bas warnt vor Risiken von Atomkraft und möglicher Verzögerung der Energiewende durch Laufzeitverlängerung

SPD-Politikerin Bärbel Bas hat auf die hohen Risiken der Atomkraft hingewiesen. Sie betonte, dass die Energiewende viel zu lange blockiert wurde, da Deutschland sich auf billiges Gas und Öl aus Russland verlassen hat. Sie warnte davor, dass eine neuerliche Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke die notwendige Transformation verzögert. Der Kauf neuer Brennstäbe könnte ihrer Ansicht nach dazu führen, dass die alten Kernkraftwerke möglicherweise noch 20 Jahre laufen.

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