Hohe Energiepreise – Staat profitiert mit hohen Steuereinnahmen

Das Vergleichsportal Verivox, hat ermittelt, dass deutsche Haushalte im Jahr 2022 über 3,6 Milliarden Euro mehr Mehrwertsteuer an den Staat abführen müssen als im Vorjahr (mmnews: 07.08.22). Grund dafür sind die hohen Energiepreise, insbesondere der stark gestiegene Gaspreis. Ab Oktober müssen Gaskunden dann auch noch die Gasumlage entrichten. Experten schätzen einen Aufschlag von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde. Offizielle Zahlen dazu gibt es noch nicht. Sollte darauf auch die Mehrwertsteuer erhoben werden, könnten laut Verivox zu weitere 2,9 Milliarden Euro an den Staat fließen.


Zusätzliche Belastung der Verbraucher durch die Gasumlage

Die endgültige der Gasumlage soll bis zum 15. August 2022 feststehen. Wirtschaftsminister Habeck rechnet damit, dass auf einzelne Haushalte eine zusätzliche Belastung von mehreren hundert Euro im Jahr zukommt.

Hohe Energiepreise - Staat profitiert mit hohen Steuereinnahmen. Über 3,6 Milliarden Euro mehr Mehrwertsteuer durch gestiegene Energiepreise
Hohe Energiepreise – Staat profitiert mit hohen Steuereinnahmen. Über 3,6 Milliarden Euro mehr Mehrwertsteuer durch gestiegene Energiepreise

Verivox errechnete für einen Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden zusätzlich Kosten im Bereich von 89 bis 298 Euro. Ein typischer 2-Personenhaushalt würde demnach mit 214 bis 714 Euro zusätzlich belastet. Auf eine Familie mit Einfamilienhaus kämen zusätzlich Kosten 357 bis 1190 Euro zu. Die 300 Euro, die der Staat als Energiepauschale gewährt, verpufft damit nahezu vollständig. Denn die Energiepauschale unterliegt auch noch der Versteuerung. Die Mehrbelastung durch die Gaspauschale trifft sehr viel Menschen in Deutschland, denn mehr als 40 Prozent aller Haushalte heizen ihre Wohnung mit Gas.


Hohe Energiepreise – Lindner will Entfall der Mehrwertsteuer auf Gasumlage prüfen

Aufgrund drohender Proteste, im Herbst, stellt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Aussicht, die Gasumlage nicht mit der Mehrwertsteuer zu belasten. Gegenüber dem Spiegel sagte der Finanzminister: „Nach der derzeitigen Rechtslage ist die Gasumlage Teil der Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Umsatzsteuer. Das BMF prüft Wege, mit denen erreicht werden kann, dass Gaskunden in diesem Zusammenhang keine zusätzlichen Belastungen entstehen“ (Spiegel: 05.08.22). Die Union und AfD verlangten bereits im Vorfeld eine komplette Streichung der Mehrwertsteuer auf die Gasumlage. Auch Wirtschaftsminister Habeck befürwortet eine Streichung.

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