Habecks Flüssiggas-Deal mit Katar ist endgültig geplatzt

Nach seinem Besuch im März hat Wirtschaftsminister Robert Habeck angekündigte, dass er eine langfristige Energiepartnerschaft mit dem Emirat Katar abgeschlossen hätte. Doch Stand heute hat kein einziges deutsches Energieunternehmen bislang einen Vertrag zur Lieferung von Flüssiggas mit dem Golfstaat abgeschlossen. Habecks Flüssiggas-Deal mit Katar ist endgültig geplatzt.


Habeck verkündet im März großartigen Flüssiggas-Deal mit Katar

Noch im März schüttelte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Doha den Scheichs die Hand und verbeugte sich tief vor dem katarischen Energieminister. Nach seiner Rückkehr sprach er von einer fest vereinbarten, großartigen Energiepartnerschaft (Merkur: 21.05.22). Um den Deal mit Katar ist es seither ruhig geworden.

Habecks Flüssiggas-Deal mit Katar ist endgültig geplatzt. Kein einziger deutscher Gasversorger hat einen Vertrag mit Katar abgeschlossen

Habecks Flüssiggas-Deal mit Katar ist endgültig geplatzt. Kein einziger deutscher Gasversorger hat einen Vertrag mit Katar abgeschlossen
Bild: StellarD, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Flüssiggas-Deal mit Katar nach wenigen Monaten endgültig geplatzt

Die neuste Nachricht dazu lässt Robert Habeck weniger medienwirksam auf einer Veranstaltung in Bayreuth fallen. In seinem Bürgerdialog sagte er vor einer Menge wütender Demonstranten. „Die Kataris haben sich entschieden, kein gutes Angebot zu machen. Und die Unternehmen, mit denen ich damals da war, haben sich im Moment woanders Gas besorgt“ (Bild: 31.07.22). Der Katar-Deal ist ganz offensichtlich geplatzt, oder eventuell auch gar nicht zustande gekommen. Denn unmittelbar nach Habecks Äußerungen im März hat Katar dementiert, dass es zu entsprechenden, wie von Habeck verbreitet, Vertragsabschlüssen gekommen sei (Blackout-News: 29.03.22).


Kein einziger deutscher Gasversorger hat einen Vertrag mit Katar abgeschlossen

Laut Bundeswirtschaftsministerium schieße die Bundesregierung keine Verträge mit Gaslieferanten ab, das sei Sache der Unternehmen. Das ist jetzt die neue Sprachregelung seit Habecks neuster Äußerung. Bisher hat wohl aber kein einziges der großen deutschen Gasversorger, wie EnBW, RWE, Vattenfall, Eon, oder Uniper einen Vertrag mit Katar abgeschlossen. Habecks großartig verkündete Energiepartnerschaft, war nichts anderes als ein großangelegter PR-Gag. Es gibt ganz offensichtlich keine Vereinbarung, weder über Liefermengen noch über entsprechende Termine.

Italien bringt langfristigen Vertrag mit Katar unter Dach und Fach

Statt nach Deutschland verkauft Katar sein Gas jetzt nach Italien. Der italienische Energiekonzern Eni hat vor kurzem einen milliardenschweren Deal mit Katar, über eine Laufzeit von 27 Jahren, erfolgreich abgeschlossen (Handelsblatt; 19.06.22). Die Verhandlungen dazu und der erfolgreiche Abschluss verliefen aber ohne große Polemik von Regierungsmitgliedern in den Medien.

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