Habeck gibt öffentlich zu: Sanierung kann Hauseigentümer 200.000 Euro kosten

Bei der jüngsten Veranstaltung der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) überraschte Wirtschaftsminister Robert Habeck die Zuhörer mit unerwarteten Aussagen zur Sanierung von Wohnhäusern und Wohnungen. Die Vertreter der deutschen Sanierungsindustrie hatten auf mögliche strengere Klimaregeln gehofft, die potenziell bessere Geschäftsaussichten versprachen. Doch Habeck machte persönlich alle diese Hoffnungen zunichte, was das Fachblatt „Energiezukunft“ enttäuscht als „Wenig Aufbruchstimmung beim parlamentarischen Abend“ titulierte (Bild: 29.09.23).


Klima-Sanierung als finanzielle Belastung für Ärmere

In seiner Festrede gestand Minister Habeck erstmals, dass Klima-Sanierungen insbesondere für einkommensschwache Menschen eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Er verdeutlichte dies mit den Worten: „In den am schlechtesten sanierten Gebäuden wohnen eben auch die ärmsten Menschen. Wenn da nicht nur eine Wärmepumpe für 20.000 Euro installiert wird, sondern auch die komplette energetische Sanierung auf ein deutlich höheres Niveau gefordert wird, dann reden wir von 200.000 Euro.“

Klima-Sanierung als finanzielle Belastung für Ärmere. Habeck gibt zu: Belastung für Hausbesitzer kann 200.000 € betragen
Klima-Sanierung als finanzielle Belastung für Ärmere. Habeck gibt zu: Belastung für Hausbesitzer kann 200.000 € betragen

Habeck hob hervor, dass der politische Druck im Bereich des Klimaschutzes zugenommen hat, aber der Wille zur Veränderung begrenzt ist. Zudem gestand er ein, dass höhere Preise schwer durchsetzbar sind. Die „lähmende Bürokratie“ und rechtliche Hürden stellen zusätzliche Hindernisse bei der Sanierungspflicht dar. Sein Lösungsvorschlag besteht darin, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, zu vereinfachen und verstärkt auf serielle Bauweise zu setzen.


Die Forderung nach weniger Bürokratie und effektiveren Prozessen

Habeck forderte eine drastische Reduzierung der bürokratischen Hürden, um Sanierungsprojekte schneller und kostengünstiger umsetzen zu können. Er betonte, dass es nun vorrangig darum gehen müsse, nicht weitere Vorschriften zu erlassen, sondern die Umsetzung von Maßnahmen zu erleichtern.

Die Reaktionen auf Habecks Aussagen waren gemischt. Andreas Jung, Vize-Fraktionsvorsitzender der Union, kritisierte Habeck und forderte mehr Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen und der Förderung. Er betonte, dass ein grundlegender Neustart erforderlich sei, um den Klimaschutz in Gebäuden gemeinsam mit den Menschen voranzutreiben.

Insgesamt verdeutlicht das überraschende Statement von Minister Habeck, dass die Herausforderungen im Bereich der energetischen Sanierung und des Klimaschutzes nicht zu unterschätzen sind. Die Diskussion über effektive Lösungen und die Schaffung von Anreizen für eine nachhaltige Sanierung werden weiterhin im Fokus stehen müssen.

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