Ein ehrgeiziges Projekt, das darauf abzielte, große Mengen grünen flüssigen Wasserstoffs von Portugal in die Niederlande zu transportieren, wurde eingestellt. Dieses von Shell unterstützte Vorhaben sollte durch das H2Sines.Rdam-Projekt verwirklicht werden. Trotz der Aussicht auf eine Förderung aus dem EU-Innovationsfonds wurde das Projekt stillschweigend abgebrochen. Die Begründung hierfür war ein Mangel an geeigneten Märkten und klaren gesetzlichen Bestimmungen. Die beteiligten Unternehmen, darunter Engie, Shell, Vopak und Anthony Veder, hatten auf eine erhebliche Förderung aus dem Fonds gehofft. Jedoch zog das Projekt ähnlich wie Unipers H2Maasvlakte seinen Antrag zurück, noch bevor eine endgültige Fördervereinbarung unterzeichnet werden konnte. Ein Sprecher von Engie erklärte: „Aufgrund der unklaren gesetzlichen Rahmenbedingungen und der momentanen Marktsituation haben die Projektpartner im Oktober 2023 beschlossen, das Projekt zu beenden“ (hydrogeninsight: 05.04.24)
Warum verschwindet ein Milliardenprojekt vom Radar? Die unerklärliche Stille um H2Sines.Rdam
Interessanterweise bleibt das H2Sines.Rdam-Projekt auf der Website von Engie weiterhin als „Leuchtturmprojekt“ aufgeführt. Trotzdem hat das Unternehmen gegenüber Hydrogen Insight nicht bestätigt, dass das Projekt eingestellt wurde. Die beteiligten Unternehmen haben keine klaren Aussagen darüber gemacht, welche genauen Vorschriften die Unsicherheit für das Projekt verursachten.
Analyse der wirtschaftlichen Machbarkeit
Ein Pressesprecher von Shell gab an, dass das Projekt aufgrund ökonomischer Überlegungen zurückgezogen wurde. Trotz des ähnlichen Namens ist es wichtig zu betonen, dass H2Sines.Rdam ein separates Projekt ist und nicht mit dem in einen Korruptionsskandal verwickelten H2 Sines-Projekt verbunden ist.
Die Entscheidung, das Projekt zu beenden, wirft jedoch Fragen auf. Trotz der Bemühungen der beteiligten Unternehmen und der Unterstützung durch eine EU-Förderung stellte sich heraus, dass die Marktbedingungen nicht günstig genug waren. Die unklaren gesetzlichen Rahmenbedingungen könnten auch eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es bleibt unklar, welche genauen Vorschriften und Herausforderungen das Projekt letztendlich zum Scheitern brachten.
Geplatzter Traum: Warum dieses große Wasserstoffprojekt gescheitert ist
Ein weiterer Aspekt ist die Transparenz der beteiligten Unternehmen. Obwohl das Projekt eingestellt wurde, bleibt es auf der Website von Engie als laufendes Vorhaben aufgeführt. Dies wirft Fragen zur Kommunikation und Offenheit seitens der Unternehmen auf. Es ist wichtig, dass solche Entscheidungen transparent kommuniziert werden, insbesondere wenn sie Auswirkungen auf Fördergelder und die Energiewende haben könnten.
Insgesamt zeigt dieser Fall die Herausforderungen und Unsicherheiten bei der Umsetzung von großangelegten Energietransportprojekten auf. Trotz der Bemühungen und finanziellen Unterstützung seitens der EU können externe Faktoren und unklare gesetzliche Bestimmungen solche Vorhaben letztendlich zum Scheitern bringen. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Projekte besser auf diese Herausforderungen vorbereitet sind und transparent kommuniziert werden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Investoren zu erhalten.
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