Eskalierender Streit zwischen Deutschland und Indien über gestrichene LNG-Lieferungen

Ein Handelsstreit über Erdgas ist zu einem diplomatischen Gerangel zwischen Berlin und Neu-Delhi eskaliert, da Europas Energieknappheit einen wachsenden Tribut von den Entwicklungsländern fordert (Bloomberg, 11.11.2022). Indien wurden die Flüssiggaslieferungen gekürzt. Der Grund dafür ist die vom deutschen Staat geförderte Securing Energy for Europe GmbH (SEFE). Inzwischen ist es zu großen Meinungsverschiedenheiten gekommen, sodass nun Diplomaten eingeschaltet wurden um die Situation zu deeskalieren. Indien wendet sich nun an Russland um sein Gas Problem zu lösen.


SEFE, früher Gazprom Germania GmbH, ist ein ehemaliges Tochterunternehmen der russischen Gazprom PJSC. Die Gazprom Germania GmbH wurde infolge des Ukraine Kriegs unter treuhänderische Verwaltung der Bundesnetzagentur gestellt.

Fehlendes russisches Gas sorgt für Probleme

Die Gaslieferungen der deutschen SEFE an GAIL India Ltd. sind seit Mai unterbrochen, nachdem Moskaus Sanktionen gegen den Konzern es unmöglich gemacht haben, Gas aus Russland zu beziehen. Indien schlägt dem Unternehmen vor, alternative Lieferungen aus seinem Portfolio zu beschaffen, um die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, so eine der Personen. 

Das deutsche Unternehmen Securing Energy for Europe GmbH kann ohne russisches Gas seine Verträge mit Indien nicht erfüllen und liefert nicht.
Das deutsche Unternehmen Securing Energy for Europe GmbH kann ohne russisches Gas seine Verträge mit Indien nicht erfüllen und liefert nicht.
Bild: Christoffer Hjeltnes Støle, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Deutschland kann Gaslieferverträge mit Kunden aus Indien nicht einhalten

Die Gaslieferungen der deutschen SEFE an GAIL India Ltd. sind seit Mai unterbrochen. Wegen der Sanktionen gegen Russland kann das Unternehmen kein russisches Gas einkaufen. Die Verträge zwischen dem deutschen und dem indischen Unternehmen laufen jedoch weiter. Indien verlangt, dass SEFE die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.

Der weltweite Anstieg der Erdgaspreise nach Russlands Einmarsch in der Ukraine hat die preissensiblen Schwellenländer hart getroffen. Indien zahlt Rekordsummen, um ausgefallene Lieferungen zu ersetzen – sofern es überhaupt welche finden kann. Angesichts des Preisanstiegs haben einige südasiatische Lieferanten lange geplante Lieferungen zugunsten besserer Erträge in anderen Ländern einfach gestrichen.

Die SEFE-Einheit in Singapur erklärte im September, sie könne ihren langfristigen LNG-Vertrag mit GAIL nicht erfüllen. Das deutsche Unternehmen zahlt nun eine Strafgebühr von 20% des vertraglichen Kaufpreises. Der vertragliche Kaufpreis wurde jedoch vor dem Ukraine Krieg und der daraus entstandenen Gaskrise festgelegt und liegt damit weit unter den aktuellen Gaspreisen. Das indische Unternehmen GAIL muss sich um Ersatzlieferungen kümmern und die Strafzahlung ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das Verhältnis zwischen allen Parteien ist angespannt

„Infolge der russischen Sanktionen gegen SEFE und seine Tochtergesellschaften, einschließlich SM&T und SM&T Singapur, sind sowohl die SEFE-Gruppe als auch GAIL von der anschließenden Einstellung der Lieferungen betroffen.“ So ein SEFE-Sprecher. „SEFE und GAIL gehen dieses Problem im Rahmen ihrer vertraglichen Vereinbarungen gemeinsam an.“


Sprecher von GAIL, des deutschen Wirtschafts- und Außenministeriums sowie des indischen Außenministeriums lehnten jedoch eine Stellungnahme ab. Ziel sei es, eine diplomatische Lösung zu finden, aber es würden auch Gespräche zwischen SEFE und GAIL im Vorfeld eines Schiedsgerichtsverfahrens stattfinden, so die Sprecher. 

Gleichzeitig blickt Indien auch nach Russland, um Ersatz zu finden. Indiens Außenminister, Subrahmanyam Jaishankar, besuchte Moskau Anfang dieser Woche, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. GAIL hat die Lieferungen an seine Kunden gekürzt und sogar die Produktion in seiner eigenen petrochemischen Anlage wegen des Mangels heruntergefahren.

SEFE hat seit Mai 17 Ladungen storniert, sagte Rakesh Kumar Jain, Finanzdirektor von GAIL. Nach Angaben der LNG-Importeursgruppe GIIGNL hat GAIL einen Vertrag über den Bezug von 2,5 Millionen Tonnen LNG pro Jahr bis 2041 abgeschlossen.

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