Energiewende in Frankreich – Planzahl für neue Atomkraftwerke von 6 auf 14 erhöht

In einer überraschenden Ankündigung hat Frankreich seine Pläne zur Erweiterung seiner Atomkraftkapazität erheblich ausgebaut. Ursprünglich waren sechs neue Atomreaktoren geplant, aber nun sollen es insgesamt 14 sein. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie zur Umgestaltung der französischen Energieversorgung und zur Reduzierung des Anteils fossiler Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch des Landes. Die Energieministerin Agnès Pannier-Runacher erklärte, dass die Umsetzung dieser Pläne bis 2050 erfolgen soll (focus: 10.01.24).


Frankreichs ehrgeiziger Plan: Reduzierung fossiler Brennstoffe und der Ausbau von Atomkraft

Die erweiterte Pläne für Atomkraftwerke sind ein Schlüsselbestandteil einer ehrgeizigen Strategie zur Energiewende in Frankreich. Das Ziel besteht darin, den Anteil fossiler Brennstoffe am Energieverbrauch bis 2035 von 60 auf 40 Prozent zu senken. Dies erfordert den Bau zusätzlicher Kraftwerke mit einer Leistung von 13 Gigawatt bis 2026. Dabei handelt es sich um die Leistung von acht weiteren Reaktoren. Die Bewältigung dieses Bedarfs ist von entscheidender Bedeutung, da ein erheblicher Teil der bestehenden französischen Atomflotte in die Jahre gekommen ist und der Wartungsbedarf zunimmt.

Frankreichs ehrgeiziger Plan: Reduzierung fossiler Brennstoffe und massiver Ausbau  Atomkraftwerkskapazitäten
Frankreichs ehrgeiziger Plan: Reduzierung fossiler Brennstoffe und massiver Ausbau Atomkraftwerkskapazitäten

Atomkraftausbau in Frankreich: Herausforderungen und Zeitdruck

Der Ausbau der Atomkraft ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Frankreich plant den Einsatz des EPR-Reaktormodells, das in Zusammenarbeit mit Deutschland entwickelt wurde und höhere Leistung bei erhöhter Sicherheit bieten soll. Obwohl bereits drei dieser Reaktoren in Betrieb sind (einer in Finnland und zwei in China), waren EPR-Projekte in der Vergangenheit geprägt von Verzögerungen und erheblichen Kostensteigerungen. Ein Beispiel hierfür ist der im April 2022 in Finnland in Betrieb genommene „Block 3“ des Kernkraftwerks Olkiluoto, der mit zwölfjähriger Verspätung fertiggestellt wurde und dreimal so teuer war wie ursprünglich geplant.

Der Zeitrahmen für die Umsetzung der neuen Strategie ist ebenfalls eng gesteckt, da die Pläne bis 2050 wirksam werden sollen. Dies erfordert eine beschleunigte Umsetzung und den Umgang mit den finanziellen Herausforderungen, die der Ausbau der Atomkraft mit sich bringt.


Frankreichs Atomkraftpläne und internationale Auswirkungen: Eine Debatte über die Zukunft der Energie

Die Entscheidung Frankreichs zur Ausweitung der Atomkraft hat nicht nur nationale, sondern auch internationale Implikationen. Die französische Regierung hat sich auf europäischer Ebene dafür eingesetzt, die Atomkraft als „grüne“ Energieform anzuerkennen, was potenziell Investoren anziehen könnte. Gleichzeitig ermöglicht die geplante Reform des europäischen Strommarktes staatliche Subventionen für Atomkraftwerke in der EU. Diese Entscheidung steht im Widerspruch zur Position der deutschen Bundesregierung, die sich für die Förderung erneuerbarer Energien einsetzt.

Trotzdem betont Frankreich, dass es auch erneuerbare Energien fördern möchte, um eine ausreichende und erschwingliche Energieversorgung sicherzustellen. Ein aktueller Gesetzentwurf in Paris wirft jedoch Fragen auf, da er Ausbauziele für Solar- und Windkraft streicht und stattdessen die Nutzung der Kernenergie betont. Dies zeigt, dass die politische Debatte über die Zukunft der Energieerzeugung in Frankreich noch nicht abgeschlossen ist.

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Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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