Deutschlands Energiewende: Rezession, Deindustrialisierung und steigende Stromkosten

Die Schließung der Kernkraftwerke hat in Deutschland einen bedeutsamen Wendepunkt in der Stromversorgung eingeläutet. Das Land, das einst über eine stabile Energieversorgung verfügte, ist mit der Energiewende von teuren Stromimporten abhängig. Dies hat zur Folge, dass energieintensive Industrien das Land verlassen (epochtimes: 27.09.23).


Versprechen vs. Realität: Deutschlands Energiewende führt zur Rezession und Deindustrialisierung

Die Bundesregierung nutzt oft beeindruckende Begriffe für ihre Pläne, wie „Doppelwumms“, „Wendepunkt“, oder „Wachstum wie in den Zeiten des Wirtschaftswunders.“ Doch die Realität sieht anders aus – Deutschland steckt in einer wirtschaftlichen Rezession. Die Deindustrialisierung des Landes schreitet voran, und das einzige Wachstum ist bei den öffentlichen Ausgaben zu sehen.

Versprechen vs. Realität: Deutschlands Energiewende führt zur Rezession und Deindustrialisierung. Abhängigkeit vom Ausland steigt
Versprechen vs. Realität: Deutschlands Energiewende führt zur Rezession und Deindustrialisierung. Abhängigkeit vom Ausland steigt

Ein entscheidender Faktor für diese Entwicklung ist die Energiepolitik, die in diesem Jahr einen entscheidenden Wendepunkt erreicht hat – die Abschaltung der Kernkraftwerke, die international für Unverständnis sorgte.

Abhängigkeit von Stromimporten

Mit der Abschaltung der Kernkraftwerke im April 2023 hat sich die Situation umgekehrt – Deutschland ist jetzt auf Stromimporte angewiesen. Dies geschieht trotz der Tatsache, dass die Monate von April bis September aufgrund der Jahreszeit die höchsten Mengen an Solarenergie liefern. Doch vor allem in windstillen Nächten fehlt die kostengünstige Stromproduktion der Kernkraftwerke.

Deutschland hat jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: entweder teure Stromerzeugung durch Kohle- oder Gaskraftwerke, die durch steigende Rohstoffpreise und CO₂-Bepreisung verteuert wurden, oder der Import von Strom aus dem Ausland, wie Kernkraft aus Frankreich oder Wasserkraft aus den Alpen und Skandinavien.

Im Winter könnte die Situation kritisch werden. Zu dieser Zeit steht im Vergleich zu den Sommermonaten nur ein Bruchteil der Solarenergie zur Verfügung. In Frankreich nimmt zudem die Stromexportkapazität aufgrund der dort üblichen Elektroheizungen ab.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) muss in solchen Momenten höchstwahrscheinlich auf Kohlekraftwerke zurückgreifen oder vielleicht sogar die Idee schwimmender Ölkraftwerke aus Entwicklungsländern wieder aufgreifen, die er bereits in die Diskussion gebracht hat.

In besonders harten Wintern drohen doppelte Probleme: ein Mangel an Gas nach Verbrauch der Vorräte und Engpässe in der Stromversorgung während wind- und sonnenarmer Perioden. Dies wäre ein harter Realitätscheck für die Energiewende, nachdem der letzte Winter vergleichsweise mild war.


Export zu niedrigen Preisen, Import zu hohen Preisen

Die neue Abhängigkeit vom Stromimport hat nicht nur quantitativen, sondern auch preislichen Charakter. Unsere Nachbarn sind sich bewusst, dass Deutschland stark von wetterabhängiger Stromerzeugung abhängt.

Der Strompreis hängt von Angebot und Nachfrage ab, wie bei anderen Produkten auch. An Sommertagen schwankt die Stromproduktion aus Wind und Sonne im Tagesverlauf erheblich, und die Börsenstrompreise folgen diesem Muster.

Tagsüber übertrifft die Produktion aus Wind und Sonne den Bedarf, wodurch Deutschland den Strom zu Spitzenpreisen von bis zu 500 Euro pro Megawattstunde exportieren musste. Anders ausgedrückt: Die Käufer erhielten neben dem Strom einen Bonus von 50 Cent pro kWh. Dies ist nur möglich, weil Wind- und Solarenergieproduzenten trotz niedriger Preise unvermindert einspeisen. Die Kosten dafür tragen nicht sie, sondern die Stromkunden aufgrund der Förderung für erneuerbare Energien (EEG).

In den nachfolgenden Nächten, ohne Sonneneinstrahlung, ergab sich ein gegenteiliges Bild: Es musste viel Strom importiert werden, der zu Preisen von 0,10 Euro pro kWh oder mehr bezahlt wurde. Der höchste Preis wurde am 11. September um 19 Uhr mit 0,524 Euro pro kWh erreicht.

Listige Nachbarn nutzen Deutschlands Energiepolitik aus – Kostenexplosion für Stromkunden

Unsere Nachbarländer passen sich geschickt an Deutschlands Energiepolitik an. Die französische EDF reduziert tagsüber die Produktion in ihren Kernkraftwerken, importiert deutschen Strom zu lukrativen Konditionen und verkauft den Deutschen in der Nacht Kernkraftstrom zu ähnlichen Preisen.

Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen verfolgen ähnliche Strategien: Sie importieren deutschen Strom tagsüber, pumpen Wasser in höher gelegene Speicherseen und produzieren nachts erneut Strom, den sie zu hohen Preisen an die Deutschen verkaufen können.

Die Import-Export-Differenz steigt weiter an. Zwischen dem 16. April, dem Zeitpunkt der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke, und dem 15. September belief sich das Handelsdefizit laut „stromdaten.info“ auf 2,4 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen geringen Überschuss von 57 Millionen Euro.

Der deutsche Stromkunde trägt diese Kosten, und je mehr erneuerbare Energien ohne ausreichende Speichermöglichkeiten eingeführt werden, desto höher werden die Rechnungen ausfallen.


Warum setzen wir diesen Energiewende-Kurs unbeirrt fort?

Die genannten Probleme sind nur ein Aspekt der negativen Auswirkungen der Energiewende auf Deutschland. Es ist erstaunlich, dass die Regierung trotz offensichtlicher wirtschaftlicher Schäden ihren Kurs beibehält. Ebenso erstaunlich ist, dass niemand die Frage stellt, warum kein anderes Land unseren Weg nach 20 Jahren kopiert.

Der indische Energieminister R. K. Singh erklärte auf einer Industriekonferenz, dass Indien seine Stromversorgung weiterhin durch thermische Kraftwerke ausbauen wird, bis erneuerbare Energien den Bedarf der wachsenden indischen Wirtschaft decken können. Derzeit sind sie dazu nicht in der Lage. Indien plant zudem den Bau von acht neuen Kernkraftwerken zusätzlich zu den bereits vorhandenen 19.

In der aktuellen Wachstumsprognose des IWF für 2023 führt Indien mit einem erwarteten Wachstum von 6,1 Prozent unter den großen Industrieländern, während Deutschland mit einem erwarteten Rückgang von 0,3 Prozent das Schlusslicht bildet. Eine schlechte Wirtschafts- und Energiepolitik hat Konsequenzen.

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