Deutsche Stahlproduktion erreicht den niedrigsten Stand seit 14 Jahren

Die deutsche Stahlproduktion hat im letzten Jahr den niedrigsten Stand seit 14 Jahren erreicht. Im Jahr 2023 wurden nur 35,4 Millionen Tonnen Stahl produziert. Das ist ein Rückgang von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist das niedrigste Produktionsniveau seit der Finanzkrise von 2009, als die Produktion aufgrund der Rezession drastisch gesunken war. Leider hat sich der Abwärtstrend, der Anfang 2022 begann, bis heute fortgesetzt (welt: 24.01.24).


In Deutschland beträgt die jährliche Stahlproduktion normalerweise etwa 40 Millionen Tonnen. Diese Menge macht Deutschland zur größten Stahlindustrie in Europa. Doch die Branche sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

Stahlindustrie in Krise: Geringe Nachfrage und hohe Strompreise führen zu Einbruch bei der Stahlproduktion

Die Hauptgründe für diesen Rückgang sind die geringe Nachfrage und die hohen Strompreise, die für die Stahlunternehmen nicht wettbewerbsfähig sind. Kerstin Maria Rippel, die Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, betonte die ernste Lage der Stahlindustrie und forderte die Regierung auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere zur Bewältigung der hohen Stromkosten. Zudem steht die Finanzierung der angestrebten Klimaneutralität aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts infrage.

Stahlindustrie in Krise: Geringe Nachfrage und hohe Strompreise führen zu Einbruch bei der Stahlproduktion
Stahlindustrie in Krise: Geringe Nachfrage und hohe Strompreise führen zu Einbruch bei der Stahlproduktion

Milliarden für klimaneutrale Stahlproduktion: Wie das Bundesverfassungsgericht die Zukunft beeinflusst

Das Bundesverfassungsgericht entschied im November, dass die Bundesregierung 60 Milliarden Euro aus nicht genutzten Kreditermächtigungen nicht rückwirkend in den Klima- und Transformationsfonds verschieben durfte. Dennoch bekräftigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kurz darauf sein Engagement für Projekte, die aus diesen Mitteln finanziert werden sollten. Im Dezember versprach er der saarländischen Stahlindustrie 2,6 Milliarden Euro für den Umbau zu einer klimaneutralen Produktion.

Die stahlproduzierenden Unternehmen in Deutschland haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2045 CO₂-neutralen Stahl herzustellen. Dies würde einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der gesamten Treibhausgasemissionen der Industrie leisten.


Elektrostahlerzeugung am Tiefpunkt: Herausforderungen und Zukunft der deutschen Stahlindustrie

Besonders betroffen von diesem Rückgang ist die Elektrostahlerzeugung, bei der die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um fast elf Prozent auf 9,8 Millionen Tonnen gesunken ist. Dies ist sogar noch niedriger als der Tiefpunkt während der Finanzkrise, der bei 11,3 Millionen Tonnen lag.

Die Elektrostahlerzeugung ist eine anspruchsvolle Methode, bei der hochwertiger Stahl aus eingeschmolzenem Schrott hergestellt wird. Diese Produktionsmethode ist sehr stromintensiv und daher besonders von den steigenden Energiepreisen betroffen. Die Hochofen-Produktion hat sich zwar leicht stabilisiert, befindet sich jedoch auf einem äußerst niedrigen Niveau.

Die Zukunft der deutschen Stahlindustrie hängt nun von effektiven Maßnahmen ab, um die Nachfrage zu steigern, die Strompreise wettbewerbsfähig zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik und die Industrie gemeinsam diese Herausforderungen bewältigen werden.

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Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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