Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Portugal streiken wegen der Inflation

Tausende von Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern und Beamten haben angesichts der galoppierenden Inflation in Portugal die Arbeit niedergelegt. Sie fordern Lohnerhöhungen und demonstrieren gegen die mehrheitlich sozialistische Regierung eine Woche vor der Schlussabstimmung über den Haushalt 2023 (Al Jazeera, 18.11.2022).


Im ganzen Land blieben am Freitag viele Schulen und Gerichte geschlossen, Krankenhaustermine und Arztpraxen wurden abgesagt, und der Müll wurde nicht abgeholt. Viele europäische Länder sind aufgrund der hohen Energiepreise und der steigenden Lebenshaltungskosten mit Arbeitskämpfen konfrontiert.

Die gemeinsame Front der Gewerkschaften der öffentlichen Verwaltung vertreten fast die Hälfte der 730.000 portugiesischen Beamten und hat zu dem eintägigen Streik aufgerufen. „In diesem Jahr haben alle Beschäftigten aufgrund der Inflation bereits ein Monatsgehalt verloren“, erklärte der Gewerkschaftskoordinator Sebastiao Santana gegenüber Reportern. „Wir werden immer ärmer.“

Alles wird teurer. Tausende von Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern und Beamten haben angesichts der galoppierenden Inflation in Portugal die Arbeit niedergelegt
Alles wird teurer. Tausende von Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern und Beamten haben angesichts der galoppierenden Inflation in Portugal die Arbeit niedergelegt

Zu hohe Inflation und zu geringe Lohnerhöhungen bei portugiesischen Beamten

Die Beamten erhielten 2022 in Portugal eine Lohnerhöhung von 0,9 Prozent, aber die Verbraucherpreise stiegen im Oktober im Jahresvergleich um mehr als 10 Prozent, so schnell wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr.

„Wir streiken nicht, weil wir gerne auf einen Tageslohn verzichten, sondern weil die Regierung nicht auf die von uns vorgetragenen Probleme reagiert hat, vor allem auf die Notwendigkeit, die hohen Lebenshaltungskosten aufgrund der Inflation auszugleichen.“ So Santana.


Die Gewerkschaft fordert eine 10-prozentige Lohnerhöhung und ein Minimum von 100 Euro pro Monat für 2023. Die Regierung schlägt lediglich eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 3,6 Prozent vor. Die Regierung rechnet für das kommende Jahr mit einer Inflation von 4 Prozent.

Im Oktober einigten sich die Regierung, wichtige Wirtschaftsverbände und die zweitgrößte Gewerkschaft des Landes, darauf, die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in der Privatwirtschaft bis 2023 um 5,1 Prozent anzuheben. Die Beschäftigten des Volkswagen-Werks Autoeuropa traten am zweiten Tag in einen Teilstreik, um eine außerordentliche Lohnerhöhung zu fordern. Der Streik bei einem der größten portugiesischen Exporteure betrifft die ersten zwei Stunden jeder der vier Schichten.

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