Elektroautos verursachen laut der Analyse von AXA mehr Unfälle als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Doch nicht das Fahrzeug an sich ist das Problem, sondern die Fahrweise der Nutzer. Eine gründliche Untersuchung zeigt die Gründe dafür. Elektroautos besitzen eine beeindruckende Beschleunigung und Leistung. Manche Fahrer sind damit schlicht überfordert. Dies führt zu einer erhöhten Unfallrate. Die Daten des Versicherers AXA zeigen, dass Fahrer von Elektroautos 50 Prozent mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen Fahrzeug verursachen als Besitzer von Autos mit Verbrennungsmotor (t-online: 10.05.24).
Unterschätzte Gefahr: Warum Elektroautos so oft verunglücken
Elektroautos, besonders die leistungsstarken Modelle, verfügen über ein hohes Drehmoment. Schon bei leichtem Druck auf das Gaspedal beschleunigt das Fahrzeug ruckartig. Dies kann zu Kontrollverlust führen, insbesondere wenn der Fahrer unerfahren ist. Nicht nur die Anzahl der Unfälle steigt, auch die Art der Unfälle unterscheidet sich: Das größte Risiko besteht beim Beschleunigen, nicht beim Bremsen. Vor allem große Autos mit starken Motoren sind betroffen, was die Kosten der Unfallschäden erhöht.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Fahrer die Geschwindigkeit eines Elektroautos unterschätzen. Diese Fahrzeuge sind oft leiser als herkömmliche Autos, was zu einer falschen Einschätzung der Geschwindigkeit führen kann. Diese Fehleinschätzungen erhöhen das Unfallrisiko zusätzlich.
Schwachstellen im Crashtest
AXA-Crashtests deckten weitere Schwachstellen bei Elektroautos auf, insbesondere am Unterboden. Wenn das Fahrzeug versehentlich über ein Hindernis fährt, kann der Unterboden Schaden nehmen. Über diesem Bereich befindet sich die Batterie. Diese wird von speziellen Versteifungen der Karosserie geschützt – jedoch nur vorne, hinten und an den Seiten, nicht unten. Der Unterboden stellt somit die Achillesferse von Elektroautos dar, da die Batterie hier keinen zusätzlichen Schutz besitzt.
Forderung nach besseren Schutzmaßnahmen
Der Versicherer AXA fordert, dass Hersteller ihre Elektroautos besser schützen, beispielsweise durch zusätzliche Platten am Unterboden. Denn eine beschädigte Batterie kann große Brände verursachen. Allerdings ist die Angst vor einem Brand bei Elektroautos größer als das tatsächliche Risiko. Statistisch gesehen gehen nur fünf von 10.000 Fahrzeugen in Flammen auf, was 0,05 Prozent entspricht. Das Risiko eines Marderbisses ist hingegen 38 Mal höher.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sensibilisierung der Fahrer. Schulungen und Aufklärung könnten dazu beitragen, die Unfallzahlen zu senken. Fahrer sollten über die Besonderheiten und Risiken von Elektroautos informiert werden. Nur so lässt sich das volle Potenzial dieser Fahrzeuge sicher nutzen.
Elektroautos bringen durch ihre spezielle Technik und Leistung neue Herausforderungen mit sich. Fahrer sollten sich der hohen Beschleunigung bewusst sein und vorsichtiger agieren. Zudem ist es notwendig, dass Hersteller die Schwachstellen, insbesondere am Unterboden, angehen und die Sicherheit der Fahrzeuge weiter erhöhen. Nur so lässt sich die Unfallrate bei Elektroautos senken und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer verbessern.
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