Die langjährige Partnerschaft zwischen dem deutschen Autovermieter Sixt und dem US-amerikanischen Elektroautohersteller Tesla geht ihrem Ende entgegen. Dies bedeutet, dass Sixt keine Elektrofahrzeuge der Marke Tesla mehr in seine Mietwagen- und Abo-Flotte aufnehmen wird. Diese Entscheidung hat bereits jetzt Auswirkungen auf Kunden, die beabsichtigen, einen Tesla zu mieten oder ein Auto-Abo abzuschließen. Die Auswahl an verfügbaren Tesla-Modellen, darunter das beliebte Model 3 und Model Y, wird knapper (merkur: 08.12.23).
Sixt trennt sich von Tesla: Die Kosten und Rabattschlacht hinter der Entscheidung
Warum hat Sixt diese Maßnahme ergriffen und sich von Tesla-Elektroautos getrennt? Es gibt mehrere Faktoren, die diese Entscheidung beeinflusst haben. Einer der Hauptgründe sind die Kosten. Insbesondere die unvorhersehbare Preispolitik von Tesla spielte eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2023 sorgte Tesla auf dem Automobilmarkt für Aufsehen, indem das Unternehmen eine regelrechte Rabattschlacht auslöste. Diese Preisreduktionen führten dazu, dass die Restwerte der Tesla-Elektroautos sanken, was sich negativ auf Autovermieter wie Sixt auswirkte. In ähnlicher Weise äußerte auch der US-Konkurrent Hertz Bedenken über diese Entwicklung.
Ein weiterer Grund für die Trennung von Tesla-Fahrzeugen sind die Reparaturkosten, die bei Elektroautos im Allgemeinen höher sind als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Obwohl Elektroautos aufgrund ihrer einfacheren Antriebstechnologie weniger Bauteile haben, sind Reparaturen teurer. Diese Tatsache verschärft die wirtschaftlichen Herausforderungen, die mit Elektrofahrzeugen im Fuhrpark einhergehen.
Warum Sixt sich von Tesla trennt: Höhere Kosten und fehlende Rückkaufregelung
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die höheren Anschaffungskosten von Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Dies, kombiniert mit gestiegenen Zinsen, führt zu deutlich höheren Haltekosten für batterieelektrische Fahrzeuge in Sixts Flotte. Die gestiegenen Gesamtkosten für Tesla-Fahrzeuge haben die Flottenentscheidungen des Autovermieters maßgeblich beeinflusst.
Ein interessanter Aspekt ist auch die Tatsache, dass Tesla im Gegensatz zu anderen Automobilherstellern keine „Buy Back“-Regelung anbietet. Dies bedeutet, dass Sixt keine Teslas zu vorher festgelegten Konditionen zurückkaufen kann, was die Planbarkeit und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt.
Obwohl Sixt die Entscheidung bedauert, unterstreicht das Unternehmen, dass die Nachfrage nach Elektromobilität immer noch deutlich unter der nach Verbrennungsmotoren liegt. Dies spiegelt die Gesamtsituation auf dem Automobilmarkt wider.
Sixt trennt sich von Tesla: Was bedeutet das für Kunden und die Zukunft?
Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind bereits spürbar. Die Zahl der Tesla-Modelle in Sixts Flotte, die 2023 noch etwa 3000 betrug, wird in den kommenden Monaten voraussichtlich deutlich abnehmen. Kunden, die Elektromobilität erleben und Tesla-Fahrzeuge ausprobieren möchten, werden vorübergehend weniger Auswahlmöglichkeiten haben. Sixt plant, diese Entwicklung genau zu überwachen und möglicherweise in Zukunft neue Elektrofahrzeugoptionen in seine Flotte aufzunehmen, wenn sich die Bedingungen ändern. Bis dahin wird die Ära der Tesla-Fahrzeuge bei Sixt jedoch vorerst zu Ende gehen.
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