422 Millionen zum Klimaschutz aus Deutschland – jetzt plant Thailand ein Kernkraftwerk

Der thailändische Energieminister Piraphan Salirathavibhaga steht im Zentrum einer wegweisenden Entscheidung für Thailands Energiezukunft. Der Stromentwicklungsplan (SEP) des Landes erfährt derzeit eine Überarbeitung, die nicht nur den Energiemix betrifft, sondern auch die potenzielle Integration eines Kernkraftwerks als Teil der Strategie zur Diversifizierung der Energiequellen (nationthailand: 16.02.24).


Thailand vor historischer Entscheidung – Kernkraft als neue klimaneutrale Energiequelle

Ein zentraler Punkt der Überarbeitung ist die Überlegung, ob ein Kernkraftwerk zum ersten Mal in Thailands Energielandschaft aufgenommen werden soll. Dieser Schritt würde nicht nur die Energieunabhängigkeit des Landes erhöhen, sondern auch eine Antwort auf die steigende Nachfrage nach sauberer Energie bieten. Vor der endgültigen Entscheidung plant das Ministerium öffentliche Anhörungen, um die Bedenken der Bevölkerung hinsichtlich der Sicherheit von Kernenergie zu adressieren. Diese Sorge hat seit dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im Jahr 2011 weltweit zugenommen.

Im November erhielt Thailand eine Zusage für 422 Millionen zum Klimaschutz aus Deutschland. Jetzt plant Thailand ein Kernkraftwerk
Im November erhielt Thailand eine Zusage für 422 Millionen zum Klimaschutz aus Deutschland. Jetzt plant Thailand ein Kernkraftwerk
Bild: © Vyacheslav Argenberg / http://www.vascoplanet.com/, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Finanziert Deutschland mit Klimaschutzgeldern ein Kernkraftwerk in Thailand?

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Thailands Energiestrategie ist die internationale Unterstützung, insbesondere durch Deutschland. Erst Anfang November hat Deutschland sich zu einer Finanzspritze von 422 Millionen Euro für Klimaschutzprojekte in Thailand verpflichtet (thailandtip: 07.11.23). Diese finanzielle Unterstützung wirft jedoch auch kritische Fragen auf. Die Frage entsteht, ob Deutschlands Klimaschutzunterstützung in Thailand nun ein Kernkraftwerk finanziert. Dies erscheint paradox, da Deutschland selbst Mühe hat, seine Kohlemeiler zu schließen und seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.


Thailands ehrgeizige Energiestrategie: Wegweiser für eine nachhaltige Zukunft?

Der überarbeitete SEP sieht vor, das Verhältnis von alternativer zu fossiler Energie auf 70 % zu 30 % zu erhöhen. Dies umfasst die Planung zur Stilllegung bestehender Kohle- und Gaskraftwerke. Die Initiative spiegelt Thailands Bestreben wider, eine führende Rolle in der regionalen Energiesicherheit und Nachhaltigkeit einzunehmen, indem es seinen Fokus auf Wasserkraft, erneuerbare Energien und möglicherweise Kernenergie legt. Trotz der potenziellen Bedenken und Widersprüche in der internationalen Unterstützung bleibt Thailands Ziel, seine Energiezukunft nachhaltig zu gestalten, ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und für eine stabile, saubere Energieversorgung.

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