Stromerzeuger, Generator oder Notstromaggregat, was ist der Unterschied

Stromerzeuger, Generator oder Notstromaggregat, was ist der Unterschied? In diesem Artikel wollen wir den Unterschied erklären und außerdem darauf eingehen, wozu welches Gerät verwendet wird.

Stromerzeuger, Generator oder Notstromaggregat was benötigt man um Strom selbst zu machen
Stromerzeuger, Generator oder Notstromaggregat was benötigt man um Strom selbst zu machen

Wer bei einem Stromausfall seinen Strom selbst erzeugen möchte, und im Internet nach entsprechenden Aggregaten sucht, stößt unweigerlich auf unterschiedliche Begriffe. Die Begriffe Stromerzeuger, Generator oder Notstromaggregat werden zudem bei den angebotenen Aggregaten kunterbunt durcheinander gebracht und größtenteils auch falsch verwendet.

Aus diesem Grund wollen wir die Begriffe hier genauer erklären. Zuerst wollen wir die einzelnen Begriffe genau definieren:

Stromerzeuger

Stromerzeuger ist eigentlich der Überbegriff für alle stromproduzierenden Anlagen. Dies bedeutet, dass jede Anlage die Strom erzeugen kann, auch ein Stromerzeuger ist. Dazu gehören Solarzellen, Brennstoffzellen und Generatoren mit unterschiedlichen Antriebsarten.


Generator

Ein Generator ist eine elektrische Maschine, die durch ein magnetisches Feld, in einer Wicklung aus elektrisch leitendem Draht, durch eine Drehbewegung Strom erzeugt. Der mechanische Antrieb eines Generators kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Zum Einsatz kommen hierbei zum Beispiel Verbrennungsmotoren, Wasser- und Dampfturbinen oder Windräder. Es gibt auch muskelbetriebene Generatoren mit Handkurbel oder auch den Dynamo am Fahrrad. Grundsätzlich unterscheidet man zudem zwischen Gleichstrom- und Wechselstromgeneratoren.

Notstromaggregate

Notstromaggregate sind gekoppelte Maschinen, bestehend aus einer Antriebseinheit und einem Generator zum Zweck der Stromversorgung bei einem Stromausfall. Der Antrieb des Generators erfolgt üblicherweise über einen Verbrennungsmotor. Zudem sind Notstromaggregate meist fest installiert und speisen den Strom in ein vorhandenes lokales Netz ein.

Angebotene Aggregate genauer betrachtet

Auf dem Markt finden Sie viele verschiedene Stromerzeuger. Oft werden diese Stromerzeuger unter falschen Kategorien vermarktet.

Mobile Stromerzeuger

Für den Outdoor Bereich werden in erster Linie mobile Stromerzeuger angeboten.
Mit einem mobilen Stromerzeuger kann man elektrische Geräte autark vom öffentlichen Stromnetz betreiben.

Zum Beispiel:

  • beim Camping
  • an Marktständen
  • auf Festivals oder
  • im Garten.

Das Ziel eines mobilen Stromerzeugers ist die autarke Stromversorgung von verschiedenen elektrischen Geräten. Die meisten mobilen Stromerzeuger bilden eine kompakte Einheit aus einem Verbrennungsmotor mit einem Generator. Je nach Leistungs- und Preisklasse werden entweder Benzinmotoren mit 2-Takt- oder 4-Takt Motoren oder mit Dieselmotoren angeboten. Dual-Fuel-Aggregate können zusätzlich auch mit handelsüblichem Gas betrieben werden.

Einfache Modelle arbeiten mit einem Wechselstromgenerator. Stromerzeuger mit Inverter-Technologie arbeiten jedoch mit einem Gleichstromgenerator. Der Gleichstrom wird bei diesen Aggregaten über einen Wechselrichter elektronisch in Wechselstrom mit einer konstanten Frequenz von 50 Hz umgewandelt.


Schutztrennung wesentlicher Unterschied zum Hausnetz

Mobile Stromerzeuger mit weniger als 10 KW elektrischer Leistung arbeiten üblicherweise mit einer Schutztrennung zur Erde. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Stromversorgung im Hausnetz. Bei der Schutztrennung gibt es keine echte Phase, keinen echten Nullleiter und außerdem auch kein Spannungspotential auf Erde wie beim Hausnetz. Deshalb muss ein mobiler Stromerzeuger auch nicht zwingend geerdet werden. Viele mobile Stromerzeuger haben trotzdem einen Erdungsanschluss. Dieser schützt jedoch nur gegen statische Aufladung, die zur Entzündung des Kraftstoffs führen könnte. Zur Stromerzeugung selbst ist diese Erdung nicht erforderlich.

Anschluss an das Hausnetz nicht erlaubt

Aufgrund der Schutztrennung würde beim Anschluss an das Hausnetz weder der Berührschutz noch die Sicherheitsabschaltung über einen FI-Schutzschalter funktionieren. Insbesondere bei befeuerten Heizungsanlagen, die ein Spannungspotential zur Erde benötigen, würde das gesamte Sicherheitskonzept außer Kraft gesetzt. Deshalb dürfen mobile Stromerzeuger nicht an ein Hausnetz angeschlossen werden. Das gilt auch dann, wenn das Hausnetz durch einen Trennschalter vom Netz des örtlichen Versorgers vollständig getrennt wird.

Notstromaggregat

Echte Notstromaggregate sind dafür ausgelegt, ganze Gebäude bei einem Stromausfall mit Strom zu versorgen. Zum Beispiel in Krankenhäusern, Rechenzentren, Rettungszentralen usw. sind Notstromaggregate fest installiert und springen bei einem Stromausfall automatisch an.
Obwohl auch Notstromaggregate mobil sein können, unterscheiden sie sich von mobilen Stromerzeugern für den Outdoor-Bereich in der Art, wie der Strom zur Verfügung gestellt wird.

Was unterscheidet ein Notstromaggregat von einem mobilen Stromerzeuger?

Echte Notstromaggregate sind grundsätzlich geerdet, haben eine echte Phase und einen Null-Leiter. Zudem hat die Phase ein Spannungspotential zum Null-Leiter und zur Erde, genau wie beim Hausanschluss. Dadurch sind auch alle Sicherheitsvorkehrungen wie der Berührschutz und die FI-Schutzschaltung funktionsfähig. Bei einem mobilen Stromerzeuger ist die nicht der Fall.

Stromerzeuger, Generator, Notstromaggregat: Was kann an das Hausnetz angeschlossen werden?

Generell kann nur ein Notstromaggregat an ein Hausnetz angeschlossen werden. Wir wollen an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich warnen: Ein mobiler Stromerzeuger darf nicht an ein Hausnetz angeschlossen werden.

Der Anschluss eines Notstromaggregats an ein Hausnetz muss vom örtlichen Netzbetreiber genehmigt und die technische Umsetzung abgenommen werden. Zwingend erforderlich ist zudem eine vollständige Trennung des Hausnetzes über eine 4-poligen Schalter vom Netz des örtlichen Netzbetreibers. Die Umschaltung auf den Notbetrieb bei Stromausfall kann dann manuell oder automatisch, je nach Aufwand auch mit Batteriepufferung unterbrechungsfrei erfolgen. Die entsprechende Installation darf nur von einem Fachbetrieb vorgenommen werden.


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