Windenergie – Ausbau soll in staatliche Wohlstandsmessung einfließen

Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet immer weiter voran und soll künftig auch in die Wohlstandsmessung des Staates einberechnet werden. Problem ist dabei nur, dass der Plan und die Realität in dem Bereich erheblich voneinander abweichen. Der Ausbau bei der Windenergie liegt weit hinter der Planung zurück.


Wohlstand soll zukünftig durch ökologische und soziale Ziele definiert werden

Wirtschaftsminister Habeck von den Grünen hat in der letzten Woche den aktuellen Wirtschaftsbericht vorgestellt. In diesem jährlichen Routinetermin machte Habeck die Neuerung publik. Den Wirtschaftsbericht des Landes gibt es bereits seit mehr als 50 Jahren. Der Grüne Politiker verkündete nun, dass die Regierung den Wohlstand in Deutschland künftig nicht mehr anhand des Bruttoinlandsproduktes messen will. Zukünftig sollen auch andere Faktoren von ökologischer und sozialer Natur einfließen.

Windenergie - Ausbau soll in staatliche Wohlstandsmessung einfließen. Ausbau liegt weit hinter der aktuellen Planung zurück
Windenergie – Ausbau soll in staatliche Wohlstandsmessung einfließen. Ausbau liegt weit hinter der aktuellen Planung zurück

Ob das jetzt so sinnvoll ist, wird sich wohl erst in der Zukunft zeigen. Eins ist aber schon heute deutlich zu erkennen, nämlich die Faktoren, die Habeck und den Grünen sehr wichtig sind. Man kann davon ausgehen, dass die Partei in den genannten Bereichen einiges vorantreiben wird. Schon die erste Seite des vorgestellten Berichts beleuchtet einen Bereich ganz deutlich. Hier ist ein Bild zu erkennen, auf dem eine grüne Natur mit Feldern und Hügeln umsäumt mit einigen Windkraftanlagen dargestellt ist.


Keine klaren Ziele für den Ausbau der Windenergie

Es scheint also, dass die Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien wichtig für den neuen Wirtschaftsminister sind. Allerdings geht er gerade in diesem Bereich sehr zögerlich vor. Denn er definiert hier keine klaren Ziele, die er doch von seinem Vorgänger immer so deutlich erwartet hat. Bereits Anfang 2022 stellte Habeck die „Auftaktbilanz Klimaschutz“ vor. Darin wurden auch Aufbauziele grafisch dargestellt. Allerdings sind diese nicht mit genauen Werten unterlegt. Laut Habecks Aussage bedürfen diese erst noch einer internen Abstimmung . Damals ging man davon aus, dass diese Abstimmungen nur wenige Tage dauern würden, da die Darstellung der Ziele ja bereits vorhanden war. Allerdings stellt sich nun heraus, dass es sich wohl doch um eine längere Verzögerung handelt. Auf eine Nachfrage gab das Ministerium von Habeck den Ausblick, dass das erste „Eil-Paket“ mit konkreten Beschlüssen und Zielen zum Klimaschutz erst zum Anfang des 2. Quartal 2022, also im April, vorliegen würde.

Ausbau geht weiterhin schleppend voran

Inzwischen könnte man annehmen, dass diese neue Zurückhaltung von Habeck, der ja sonst sehr gerne mit eindeutigen Kennzahlen arbeitet, darauf zurückzuführen ist, dass der Ausbau von Solar- und Windenergie nur sehr schleppend vorangeht. In diesem Bereich hat sich in den letzten Wochen kaum etwas nach vorne bewegt. Allerdings muss man hierzu auch anmerken, dass der Ausbau von neu gebauten Solaranlagen bei knapp 69 Megawatt lag. Dies ist eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche, mit einem Wert von 53 Megawatt. Allerdings liegt der Wert deutlich unter dem der ersten Kalenderwoche im Jahr 2022. Dazu liegt der Wert gut 50 Prozent unter dem, was pro Woche gebaut werden müsste, um den geplanten Anteil von 80 Prozent erneuerbaren Energien zu erreichen.


Der Ausbau bei der Windenergie liegt weit hinter der Planung zurück.

Im Bereich Windkraftanlagen sind die Werte bei den Neubauten noch schlechter. So sind in der letzten Woche lediglich drei Rotoren mit einer Leistung von 11 MW ans Netz genommen worden, notwendig für das Erreichen der Ziele wären aber 58 MW pro Woche. Aktuell sind die Bundesländer Schleswig-Holstein und Brandenburg die größten Stromproduzenten in diesem Bereich, hier wurden auch die beiden neuen Windkraftanlagen errichtet.

Im Bereich der Solaranlagen sind vor allem die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg führend. Aber auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen entstehen immer mehr neue Anlagen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Ausbau im Bereich der erneuerbare Energien schon in den ersten 4 Wochen deutlich hinter den gesetzten Zielen steht. Im Bereich der Windkraft fehlen bereits knapp 175 MW und 271 MW im Bereich der Solarenergie. Damit hat man gerade 40 Prozent der definierten Ziele erreicht. Wenn Habeck im April nun realistische Ziele präsentieren will, dann muss er die Grafiken aus seiner Auftaktbilanz wohl deutlich schrumpfen lassen.

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