Die Idee hinter der Wärmepumpe war, dass die Deutschen umweltfreundlicher heizen können. Aber trotz der Entscheidung des Parlaments für das Heizungsgesetz scheint die Nachfrage nicht zu wachsen. Die Fachleute sind besorgt, denn die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme in Deutschland hat einige Probleme. (focus, 21.09.2023)
Robert Habeck hat sicher nicht erwartet, dass die Deutschen immer noch nicht verstärkt Wärmepumpen nachfragen, obwohl die Regierung nach der Sommerpause das umstrittene Heizungsgesetz (GEG) verabschiedet hat.
Ab 2024 werden im Neubau nur noch umweltfreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen installiert. Die herkömmlichen Öl- und Gasheizungen sollen innerhalb der nächsten 20 Jahre langsam verschwinden. Es gibt jedoch Ausnahmen bis 2028 für Städte, die noch keine Pläne für Fernwärme haben.
Für das nächste Jahr ist geplant, 500.000 neue Wärmepumpen zu installieren. Es scheint jedoch, dass die Ziele der Bundesregierung schwer zu erreichen sind. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie berichtet, dass im ersten Halbjahr 196.500 Geräte verkauft wurden, doppelt so viele wie im Vorjahr.
Die Zahlen zur Förderanfrage bei der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zeigen jedoch einen Rückgang. Diese Zahlen gelten als wichtiger Indikator, da in der Regel kurz vor dem Kauf eine Förderung beantragt wird.
Die Wärmepumpen-Umstellung in Deutschland stößt aus drei Gründen auf Schwierigkeiten. Beim „Wärmepumpengipfel“ mit Wirtschaftsminister Habeck und Bauministerin Klara Geywitz wurde deutlich, warum die Umstellung bisher nicht wie gewünscht verläuft:
- Unsicherheit bei den Förderungen: Obwohl das Parlament das Gesetz bereits verabschiedet hat, sind die Einzelheiten der Förderprogramme immer noch nicht klar. Die Heizungsverbände fordern daher rasche und transparente Maßnahmen. Die Förderungen müssen gegenüber den bisherigen Zuschüssen deutlich verbessert werden. Erste Pläne deuten darauf hin, dass Käufer von effizienteren Wärmepumpen aufgrund einer Fördergrenze von 30.000 Euro gegenüber früheren 60.000 Euro benachteiligt werden.
- Hohe Strompreise: Die Verbände beklagen, dass der in Deutschland verwendete Strom für Wärmepumpen immer noch zu teuer ist. Der Preisvorteil gegenüber herkömmlichen Öl- und Gasheizungen muss größer werden. Die Energieagentur Dena hat deshalb kürzlich eine Vergünstigung des Strompreises für den Betrieb von Wärmepumpen gefordert. Der Bundesverband Wärmepumpe hingegen plädiert für eine Senkung der Stromsteuer.
- Mangel an qualifizierten Arbeitskräften: Wenn jedes Jahr Hunderttausende von Wärmepumpen installiert werden sollen, werden geschulte Handwerker benötigt. Die Regierung plant, Fachkräfte weiterzubilden und den Unternehmen bessere Beratungsdienste anzubieten. Die Gewerkschaft IG Metall fordert hingegen Entlastungen durch eine verbesserte, digitalisierte Arbeitsinfrastruktur. Ein dringend benötigtes öffentliches Datensystem im Bausektor wäre erforderlich, um besser mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten.