Subventionen für Elektroautos: Wie sinnvoll sind sie wirklich?

Die Subventionen für Elektroautos, die es praktisch in allen Ländern der Welt gibt, gelten als umstritten. Die EU und besonders Deutschland sind in dieser Hinsicht Subventionsweltmeister: So hohe Zuschüsse wie hierzulande gibt es sonst nirgendwo. Dieses System darf aber hinterfragt werden. Ein Vergleich mit den Subventionen für Wallboxen, die im Herbst 2021 (vorläufig) ausgelaufen sind, zeigt nämlich: Beim Wegfall der Förderung können sogar die Preise sinken.


Preisentwicklung bei den Wallboxen

Die Ladestationen für daheim wurden bis Oktober 2021 über ein KfW-Programm gefördert. Diese Fördermittel waren dann erschöpft, daher gab es den Zuschuss nicht mehr. Mit derzeitigem Stand (Ende Juni 2022) ist noch nicht klar, ob das Programm wieder aufgelegt wird. Auch Programme einzelner Länder liefen Ende 2021 bis Anfang 2022 aus, der Grund war derselbe: Die Nachfrage danach war so hoch, dass die Mittel aus dem Fördertopf schneller als gedacht aufgebraucht waren. Manche Stromversorger gewähren übrigens auch eine kleine Förderung für Wallboxen, wenn der Kunde einen langfristigen Liefervertrag abschließt. Der Effekt der weggefallenen staatlichen Subventionen ist indes bemerkenswert: Die Preise für Wallboxen sind seither leicht gesunken – je nach Modell um durchschnittlich 10 bis 20 %. Das legt den Schluss nahe, dass die Hersteller und Händler die vorherige Subvention mit Preisaufschlägen teilweise allein für ihre Gewinne abschöpften. Was bedeutet das mit Blick auf die Subventionen für Elektroautos?

Subventionen für Elektroautos: Wie sinnvoll sind sie wirklich? Der Steuerzahler bezahlt die Elektromobilität
Subventionen für Elektroautos: Wie sinnvoll sind sie wirklich? Der Steuerzahler bezahlt die Elektromobilität
Bild: Fiver, der Hellseher, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Subventionen vs. teure Elektromobilität

Elektromobilität ist teuer, doch gegen ihren Mehrpreis stehen die Subventionen für die Elektroautos. Es fragt sich, wie lange sich diese durchhalten lassen. Nun will ja die EU das Ende von Verbrennern ab 2035 erzwingen, derzeit sperrt sich unter anderem noch Deutschland gegen dieses Vorhaben. Die Autoindustrie hingegen hat sich inzwischen darauf eingestellt, einige Hersteller wollen schon früher keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr bauen. Sie nehmen damit die quasi unweigerliche politische Vorgabe vorweg, denn einen Spielraum scheint es nicht zu geben. Die eigentlich erwünschte Technologieoffenheit ist abgeschafft, weil die Parlamentarier in Brüssel es besser zu wissen glauben als Unternehmen und ihre Ingenieure, wem die Zukunft gehört: den Elektroautos. Deren Preisunterschied zu den Verbrennern kann aber niemand übersehen.

Ein Opel Corsa beispielsweise kostet mit Benzinmotor derzeit um 20.000 Euro, mit Elektromotor hingegen 33.000 Euro. Ob diese Differenz irgendwann einmal signifikant sinkt, lässt sich nur schwer prognostizieren, weil aktuell die steigenden Rohstoffpreise die Batterien immer teurer machen. Nun fangen die Zuschüsse für ein neues Elektroauto die Kostendifferenz zu einem großen Teil auf. Ist das wirklich im Sinne einer marktgerechten Entwicklung?


Steuerzahler bezahlt die Elektromobilität

Die üppig fließenden Subventionen für Elektroautos bezahlen alle Steuerzahler gemeinsam – auch diejenigen, die überhaupt kein Auto besitzen. Das ist eine schreiende Ungerechtigkeit, die es abzuschaffen gilt. Vermutlich würden die Preise für E-Autos genauso wie diejenigen für Wallboxen sinken, wenn es keine Zuschüsse mehr gäbe. Es bliebe abzuwarten, wie sich das auf den Absatz der Stromer auswirkt. Erst dann wüssten wir alle gemeinsam, was uns der Klimaschutz beim Autofahren wirklich wert ist.

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