Staat deckelt Förderung bei Heizungstausch einkommensabhängig auf maximal 21.000 Euro

Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP haben im neuen Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes die geplante Förderung für den schrittweisen Wechsel zu umweltfreundlicheren Heizungen genauer festgelegt. Der Bundestag wird den Entwurf nach dem Urteil des Verfassungsgerichts erst nach der Sommerpause verabschieden. Die Politiker werben medienwirksam damit, dass der Staat den Heizungstausch mit 70 Prozent der Anschaffungskosten fördern will. Dabei verschweigen sie allerdings, dass im neuen Entwurf des Antrags die förderfähigen Kosten für den Austausch der Heizung begrenzt ist. Für ein Einfamilienhaus liegt der maximal förderfähige Betrag bei 30.000 Euro (Merkur: 06.0723).


Geringere Förderung für Heizungstausch als gedacht – Was Eigentümer wissen müssen

Der Bund wird somit höchstens 21.000 Euro als Zuschuss für den Heizungstausch bereitstellen. Dies setzt aber auch noch voraus, dass der Antragsteller die maximale Förderquote von 70 Prozent erhält. Allerdings werden nur wenige Menschen diese maximale Förderhöhe erhalten. Die Grenze gilt nämlich nur für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr. Dies betrifft vermutlich hauptsächlich Rentner. In den meisten Fällen wird daher ein Fördersatz von etwa 30 bis 50 Prozent gelten.

Höchst fragwürdig: Neue Förderregelung für Heizungstausch - Hausbesitzer könnten weniger Geld erhalten als bisher
Höchst fragwürdig: Neue Förderregelung für Heizungstausch – Hausbesitzer könnten weniger Geld erhalten als bisher

Eigentümern erhalten in Wirklichkeit deutlich weniger, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Ein Sprecher eines führenden Heizungsbauers zeigt anhand von Berechnungen auf, dass Haushalte sich für eine preiswertere Wärmepumpe entscheiden müssen, um von der Förderung wirklich profitieren zu können. „Die teureren und größeren Wärmepumpen, wie zum Beispiel Sole-Wärmepumpen, kosten bereits über 40.000 Euro“, erklärt Richard Lucht von Thermondo, einem Heizungsinstallateur. Darin sind allerdings erforderliche Umbaumaßnahmen am Heizsystem noch gar nicht enthalten.


Höchst fragwürdig: Neue Förderregelung für Heizungstausch – Hausbesitzer könnten weniger Geld erhalten

Aktuell gibt es bereits eine staatliche Förderung beim Heizungstausch. Wer heute eine Wärmepumpe, ohne natürliche Kältemittel installiert, erhält bereits einen Zuschuss von 35 Prozent vom Bundesverband für Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dieser Zuschuss ist allerdings unabhängig von den tatsächlichen Kosten für den Heizungstausch. Abhängig von der Art und dem Zeitpunkt der zukünftigen Installation der Wärmepumpe könnten Hausbesitzer mit den neuen Förderregelungen letztendlich weniger Geld erhalten als nach der bisher geltenden Regelung.

Ab dem nächsten Jahr werden Personen, die eine durchschnittliche Wärmepumpe installieren und einen Zuschuss von 50 Prozent erhalten, immer noch mindestens 20.000 Euro aus eigener Tasche finanzieren müssen. Wenn man jedoch wartet, bis die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen ist, erhält man sogar noch weniger Förderung.

Die neue Förderung begünstigt auch die Wahl eines kostengünstigeren Modells. Richard Lucht fasst es zusammen: „Wer eine günstige Wärmepumpe kauft, profitiert von den neuen Förderbeträgen. Für diejenigen, die eine teurere Wärmepumpe benötigen oder wünschen, ist die aktuelle Förderung jedoch vorteilhafter.“ Dies soll laut Lucht auch eine Lenkungswirkung entfalten, um langfristig günstigere Wärmepumpen zu fördern.

Kurz- und mittelfristig ist dies jedoch nicht zu erwarten, da die Nachfrage ab dem nächsten Jahr steigen wird und die Inflation anhält. Bei Thermondo geht man zunächst davon aus, dass die Preise für Wärmepumpen im Jahr 2024 zunächst weiter steigen werden, bevor sie wieder sinken. Dies wird die Kalkulation vieler Eigentümer bei einem Heizungstausch beeinflussen und auch die Entscheidung, ob man jetzt oder in ein oder zwei Jahren investieren möchte. Lucht betont: „Es lohnt sich nur bedingt zu warten.“

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