Während des Ladevorgangs eines Elektroautos ereignete sich in Schwalmtal ein bedrohlicher Vorfall. Plötzlich schlugen Flammen aus dem Heck des weißen Kleinwagens. In unmittelbarer Nähe eines Einfamilienhauses kam es zur Selbstentzündung eines E-Autos. Rasch stand der gesamte Wagen in Flammen. Die Freiwillige Feuerwehr Schwalmtal konnte verhindern, dass das Feuer auf das Wohnhaus übergriff. Nach rund zwei Stunden waren die Löscharbeiten abgeschlossen. Ein Spezialunternehmen tauchte den Renault Zoe anschließend in einen wassergefüllten Container, da auch ein gelöschtes E-Auto weiterhin brandgefährlich bleibt (bild: 28.05.24).
Elektroauto in Flammen: Warum selbst gelöschte Batterien weiter brennen können
„Da eine erneute Entzündung der bereits in Brand geratenen Batteriezellen nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde eine Fachfirma mit einem speziellen, wassergefüllten Container hinzugezogen, in dem das Fahrzeug weiter, über Stunden, kontrolliert gekühlt werden konnte“, erläutert ein Feuerwehrsprecher der Feuerwehr Schwalbach.
Selbstentzündungen bei E-Autos: Ein weitverbreitetes Problem
Selbstentzündungen bei Elektroautos sind keine Seltenheit. Defekte in den Zellen der Lithium-Ionen-Batterien können einen Domino-Effekt auslösen. Innerhalb von Sekunden steht das Auto lichterloh in Flammen. Dies führt zu erheblichen Sicherheitsbedenken. Eine norwegische Reederei hat aus Sicherheitsgründen bereits beschlossen, keine E-Autos mehr zu transportieren. Auch in manchen Tiefgaragen ist das Parken von Elektrofahrzeugen inzwischen verboten, da die Gefahr eines plötzlichen Feuers zu groß ist.
Der Fall des Renault Zoe ist kein Einzelfall. Immer wieder entzünden sich Elektroautos während des Ladevorgangs oder sogar im geparkten Zustand. Die Batterietechnologie, die als zukunftsweisend gilt, birgt somit erhebliche Risiken. Besitzer von E-Autos sollten daher besonders vorsichtig sein und ihr Fahrzeug nur unter Aufsicht laden. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele dieser Brände trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unvorhersehbar und plötzlich auftreten.
Fortschritte bei Frühwarnsystemen
Derzeit arbeitet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) an einem Frühwarnsystem. Es wird eine Sensorik entwickelt, die gefährliche Fehlfunktionen in den Akkuzellen frühzeitig erkennen soll. Wann dieses System jedoch auf den Markt kommt, bleibt unklar.
Die Entwicklung eines solchen Frühwarnsystems ist ein wichtiger Schritt, um solche Vorfälle künftig zu verhindern. Sensoren, die die Temperatur und andere Parameter der Batteriezellen überwachen, könnten frühzeitig warnen und dadurch Leben retten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie effektiv diese Systeme in der Praxis sein werden und wie schnell sie zur Standardausrüstung von Elektroautos gehören.
Selbstentzündungen stellen eine ernsthafte Gefahr dar. Die Entwicklung eines Frühwarnsystems ist daher von großer Bedeutung. Besitzer von Elektrofahrzeugen müssen sich der Risiken bewusst sein und entsprechend handeln. Dies umfasst nicht nur Vorsicht beim Laden, sondern auch die Wahl sicherer Parkplätze. Nur durch gemeinsames Engagement von Herstellern, Wissenschaft und Nutzern lässt sich die Sicherheit von Elektroautos langfristig gewährleisten.
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