Schwierige Zeiten für Elektroautos: Nachfrage bricht ein

Die Nachfrage nach Elektroautos ist rückläufig, vor allem bei Volkswagen. Es ist dringend an der Zeit, die Strategie zu überdenken. Die Politik muss begreifen, dass eine „Transformation“ nicht erzwungen werden kann. Es besteht die Gefahr einer ernüchternden Realität. Der Traum von einer erfolgreichen Elektrifizierung der deutschen Autoindustrie könnte sich bald als Illusion erweisen. Denn die Kunden sind nicht so begeistert wie von der Politik angetrieben und kaufen viel weniger Elektroautos. Für viele europäische Autofahrer überwiegen offenbar immer noch die Nachteile von Batteriebetrieb gegenüber Diesel- und Benzinmotoren (Cicero: 17.07.23).


VW-Markenchef schlägt Alarm: Geringe Nachfrage nach Elektroautos und hohe Kosten bereiten Sorgen

Im Volkswagen-Konzern, der unter der Führung des inzwischen abgelösten „Möchtegern-Elon-Musk“ Herbert Diess stark auf Elektroautos setzte, macht sich daher Nervosität breit. Mehrere Wirtschaftsmedien berichten dies unter Berufung auf hochrangige Insider und Vertragshändler bei VW.

Zu geringe Nachfrage nach Elektroautos und hohe Kosten bereiten den europäischen Automobilherstellern Sorgen
Zu geringe Nachfrage nach Elektroautos und hohe Kosten bereiten den europäischen Automobilherstellern Sorgen

Das Manager-Magazin zitiert den Markenchef der Volkswagen-Pkw-Sparte, Thomas Schäfer, der vor rund 2000 Managern aus aller Welt eindringlich sprach. Er warnte deutlich: „Der Dachstuhl brennt“, und nannte es den „letzten Weckruf“.

Die Probleme haben verschiedene Ursachen. Zum einen hat Volkswagen seine Kosten nicht im Griff und produziert teurer als die wachsende Konkurrenz. Zum anderen ist die Nachfrage nach Elektroautos insgesamt eingebrochen. Bei VW ist der Einbruch so stark, dass selbst die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren das Minus nicht ausgleichen kann, berichtet das Manager-Magazin. Der Vertrieb in Wolfsburg zweifelt bereits an den Jahreszielen, erste Schätzungen liegen laut VW-Planern bis zu 300.000 Fahrzeuge unter den angestrebten 9,5 Millionen weltweit verkauften Autos.


Ursula von der Leyens Irrtum in der Autoindustrie

Nicht nur bei Volkswagen, sondern auch bei anderen Autobauern wie Renault, Audi, Mercedes, Porsche und Tesla ist die Situation ähnlich. Die Händler haben Schwierigkeiten, ihre Elektroautos zu verkaufen. Der einstige Boom ist verschwunden. Die Konzernstrategen haben den Markt falsch eingeschätzt und müssen nun schmerzhafte Anpassungen vornehmen, die auch die Mitarbeiter treffen werden, so das Wirtschaftsmagazin.

Es wird deutlich, dass die Idee in der Europäischen Union, die heimische Autoindustrie durch immer strengere Umweltvorschriften und festgelegte Ausstiegspläne zur „Transformation“ zu zwingen, gefährlich ist. Der Staat kann nicht vorhersagen oder festlegen, welche Technologie zu welchem Zeitpunkt erfolgreich sein wird.

Die Ironie der deutschen Führung in der EU

Es ist eine bittere Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet Ursula von der Leyen, eine Deutsche, an der Spitze der EU-Kommission steht und diese Idee vorantreibt. Es ist dringend an der Zeit, eine Kurskorrektur vorzunehmen. Dies müssen vor allem ihre Parteifreunde in der CDU deutlich machen. Die schockierenden Nachrichten aus Wolfsburg könnten dabei helfen. Das Elektroauto mag eine großartige Erfindung als Zweitwagen für bestimmte Zwecke sein, zum Beispiel für die Zahnarztgattin, die damit zum Biosupermarkt und zum Yogaclub fährt. Doch als zuverlässiges und erschwingliches Alltagsfahrzeug für die Krankenschwester, die nach der Nachtschicht nach Hause muss, oder den Familienvater, der damit in den Urlaub fahren möchte, taugt es immer noch nicht.

Mobilität und Wohlstand in Gefahr

Vielleicht wird das Reichweitenproblem bald durch Fortschritte in der Batterietechnik gelöst und Lademöglichkeiten sowie Stromnetze ausgebaut. Aber bis dahin ist es nicht sinnvoll, die bewährte und technisch ausgereifte Verbrennertechnologie abzulehnen und staatlich zu verbieten. Denn das beeinträchtigt die individuelle Mobilität und den wirtschaftlichen Wohlstand der Bürger.

Auch in der deutschen Autoindustrie ist ein Umdenken notwendig. Zu früh hat man sich dort dem Druck der Politik gebeugt und Zweifel an der All-Electric-Strategie, die im Tesla-Taumel erträumt wurde, ignoriert. Manager von Volkswagen bis Mercedes-Benz haben nicht auf ihre Ingenieure gehört, sondern sich im Applaus der klimabewussten Medien und der grünen Finanzmärkte gesonnt.


Nur BMW hält als einzige Ausnahme noch am Verbrenner fest

Nur BMW hat standgehalten, da sie aufgrund ihrer Eigentümerstruktur besser vor plötzlichen strategischen Änderungen geschützt sind. Obwohl sie auch Elektroautos bauen und mit der i-Reihe zu den deutschen E-Pionieren gehören, haben sie dies nie als alleinigen Weg in die Zukunft betrachtet. Stattdessen setzen sie sich für Technologieoffenheit ein, sowohl innerhalb der Branche als auch gegenüber der Politik (Blackout-News: 17.07.23).

Die CDU sollte nun aufwachen. Ihr neuer Generalsekretär Carsten Linnemann hat das Potenzial und den wirtschaftspolitischen Weitblick, um die fehlerhafte Vorgehensweise von Ursula von der Leyen zu beenden. Sie lässt sich von aus den USA finanzierten Umweltorganisationen beeinflussen, die in Frans Zimmermanns einen mächtigen Verbündeten in Brüssel haben.

Vergessen wir das Verbrennerverbot

Der Vize-Kommissionspräsident aus den Niederlanden ist der Urheber des EU-Verbrennerverbots. Die FDP konnte es in letzter Minute etwas abschwächen. Nun sollte es endgültig verworfen werden.

Die vielversprechende Zukunft der Elektromobilität wird kommen, wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind und die Verbraucher es wünschen. Dazu gehört auch ein ausreichendes Stromangebot. Ein Erzwingen würde zu einem Desaster führen.

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Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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