Russische Rohstoffe nicht überall verzichtbar

Wenn Politiker über ein Gas- und Ölembargo sprechen, reden sie vor allem über Kraftstoffe, Heizen und Stromerzeugung. Es ist schon beeindruckend, wie wenig sie von den Wertschöpfungsketten in der deutschen Industrie wissen. Dass Gas und Öl auch wichtige Ausgangsstoffe für die chemische Industrie sind, wird praktisch nicht wahrgenommen. Aus Gas und Öl entstehen wichtige Grundstoffe, wie zum Beispiel Ethylen und Propylen. Ohne diese Grundchemikalien gibt es aber weder Kunststoffe, Farben, Textilfasern, Dämmstoffe oder Kleber, noch Waschmittel, Kosmetik oder sogar Medikamente. Aber es gibt noch viele andere russische Rohstoffe, auf die unsere Industrie angewiesen ist. Das alles scheint den handelnden Politikern nicht oder nur wenig bewusst zu sein. Ein entsprechender Boykott ohne ausreichende Ersatzversorgung würde in kürzester Zeit große Teile unserer Industrie lahmlegen.


Wandel durch Handel ist mit dem Ukrainekrieg gescheitert

Wandel durch Handel war die politische Direktive seit dem Fall des eisernen Vorhangs. Und das hat auch viele Jahre gut funktioniert. Bis zum Ukrainekrieg, dann sind diese politischen Träume geplatzt wie eine Seifenblase.
Was sich allerdings immer noch hält, ist die Naivität. Jetzt will die Politik unabhängig von ausländischen Importen werden. Ein hoffnungsloses Unterfangen, denn wichtige Grundstoffe wie Gas, Öl, Phosphat, Nickel, Kobalt und noch vieles mehr gibt es in Deutschland schlicht und einfach nicht. Ohne die Importe wird es auch keine entsprechende Industrie bei uns geben.

Russische Rohstoffe nicht überall verzichtbar. Deutschland wird nie unabhängig von ausländischen Grundstoffen sein.
Russische Rohstoffe nicht überall verzichtbar. Deutschland wird nie unabhängig von ausländischen Grundstoffen sein.
Hesse GmbH & Co. KG, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Common

BASF baut in Kooperation mit russischem Rohstoffriesen Batteriefabrik

Wie verlogen die ganze politische Debatte ist, kann man gerade in Finnland sehen. Dort baut BASF gerade ein Werk für Batteriechemikalien, und zwar zusammen mit dem russischen Rohstoffriesen Norilsk Nickel. Das Werk entsteht im Auftrag der Politik und wird auch finanziell von der Politik gefördert. Es soll dabei helfen, die europäische Autoindustrie unabhängig von Batterieimporten aus China zu machen. Das ist allerdings ohne die Russen gar nicht möglich. Deshalb hat die EU den Norilsk-Großaktionär Wladimir Potanin auch von den europäischen Sanktionen ausgenommen. Ohne russische Rohstoffe, wie das Palladium von Norilsk gibt es nämlich keine Halbleiterproduktion in Europa.


Deutschland wird nie unabhängig von ausländischen Rohstoffen sein

Letztendlich kommt die chemische Industrie ohne russische Grundstoffe nicht aus. Das gilt auch bei Platin, das für Katalysatoren benötigt wird. Russland ist nach Südafrika der zweitgrößte Lieferant. Ohne russisches Platin gibt es keine Katalysatoren, weder für Kleinwagen noch für Luxusautos. Es lässt sich also nicht alles durch erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff ersetzen. Das sollte unseren Politikern langsam bewusst werden, bevor sie das ganze Land ins Chaos versetzen.

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