Northvolt-Debakel – Milliardenverlust und politischer Eklat um Ex-Minister Habeck

Robert Habecks einst gefeiertes Projekt zur Batterieproduktion entwickelt sich zum politischen und finanziellen Desaster. Der gescheiterte Versuch, mit Northvolt eine Schlüsselindustrie nach Deutschland zu holen, bringt nun einen potenziellen Milliardenverlust mit sich. Die Insolvenz des schwedischen Konzerns belastet nicht nur den Bundeshaushalt, sondern wirft auch schwere Vorwürfe gegen den Ex-Wirtschaftsminister auf (bild: 12.05.25).


Milliardenverlust durch riskante Förderpolitik

Im Mittelpunkt steht ein Kredit der KfW über 600 Millionen Euro, für den Bund und Schleswig-Holstein bürgen. Doch das ist nur ein Teil des Problems. Bereits 2020 hatte der Bund einen Bankkredit über 443 Millionen Euro für ein Northvolt-Projekt in Schweden zu 80 Prozent abgesichert. Addiert ergibt sich ein potenzieller Milliardenverlust, der den Steuerzahler teuer zu stehen kommt.

Die Northvolt-Pleite droht zum Milliardenverlust zu eskalieren – Ex-Minister Habeck steht wegen möglicher Drohungen massiv unter Druck
Die Northvolt-Pleite droht zum Milliardenverlust zu eskalieren – Ex-Minister Habeck steht wegen möglicher Drohungen massiv unter Druck

Besonders brisant: Auch die deutschen Tochterfirmen von Northvolt rutschen wirtschaftlich ab. Die Northvolt Germany TopCo GmbH kämpft mit gravierenden Liquiditätsproblemen. Insolvenzverwalter Mikael Kubu bemüht sich um eine Restrukturierung, gleichzeitig soll der Verkauf der deutschen Gesellschaften vorbereitet werden. Die Gefahr eines Totalverlusts steigt.

Bauprojekt in Heide geht weiter – zumindest vorerst

Trotz der Konzernpleite laufen die Bauarbeiten in Heide weiter. Ein Sprecher der Northvolt Drei Project GmbH erklärte gegenüber der Bild: „Die Bauarbeiten in Heide gehen weiter, während parallel intensive Gespräche mit potenziellen Investoren laufen, die ein großes Interesse am deutschen Standort erkennen lassen.“ Die Gesellschaft sei rechtlich nicht direkt von der Insolvenz der Mutter betroffen.

In Heide sollten ab 2026 Batteriezellen für Elektroautos produziert werden. Geplant waren 3.000 Arbeitsplätze sowie eine Recyclinganlage zur Rückgewinnung seltener Rohstoffe. Habeck hatte das Vorhaben öffentlich als „Meilenstein der Energiewende“ gelobt und politisch stark unterstützt.

Politisches Nachspiel: CDU-Politiker erhebt Drohvorwurf

Die Pleite führt nun auch zu einem handfesten politischen Konflikt. CDU-Haushaltspolitiker Andreas Mattfeldt erhebt schwere Vorwürfe gegen Habeck. Dieser habe im Januar 2025 im Haushaltsausschuss des Bundestags versucht, Informationen zu Northvolt zurückzuhalten und zugleich mit juristischen Konsequenzen gedroht.

Laut Mattfeldt habe Habeck ihn vor Zeugen fast schon attackiert und gewarnt: „Ich müsse aufpassen, was ich von mir gebe. Es könne dazu führen, dass ich eine Strafanzeige erhalte.“ Der CDU-Politiker sieht darin den Versuch, kritische Nachfragen zu unterbinden: „Eine Täter-Opfer-Umkehr und nahezu schon eine Drohung“, so Mattfeldt. Zudem habe Habeck relevante Informationen nur bruchstückhaft geliefert und einen Schlüsselbericht kurzfristig als geheim eingestuft.


Aufarbeitung gefordert – Habeck weist Vorwürfe zurück

Aus dem Umfeld des Ex-Ministers heißt es, Habeck habe die Fragen im Ausschuss sachlich beantwortet. An das Gespräch außerhalb des Plenarsaals könne man sich nicht erinnern. Von Drohungen oder verbalen Attacken könne keine Rede sein.

Mattfeldt hält sich mit der Forderung nach einem Untersuchungsausschuss noch zurück, betont aber: „Dass die Northvolt-Zahlungen in den berühmten Himmel stinken, dürfte jedem klar geworden sein.“ Auch andere Oppositionspolitiker fordern Aufklärung. Der Vorwurf: Die Bundesregierung habe unter dem Deckmantel der Industriepolitik einen Milliardenverlust billigend in Kauf genommen.

Damit wird klar: Die Northvolt-Insolvenz ist nicht nur ein wirtschaftlicher Schaden, sondern auch ein Fall für die politische Aufarbeitung. Der entstandene Milliardenverlust wirft grundsätzliche Fragen zur Verantwortung und Kontrollmechanismen bei staatlich geförderten Großprojekten auf.

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