Nächster Automobilzulieferer schließt Werk in Thüringen – 300 Jobs weg

Das Unternehmen IHI hat die Schließung seines Werks am Erfurter Kreuz angekündigt. Diese Entscheidung betrifft etwa 300 Mitarbeiter. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee äußerte sich überrascht über diese Entwicklung und plant, Gespräche mit den Eigentümern in Japan zu führen. Das Unternehmen IHI Charging Systems International (ICSI) in Ichtershausen, ein wichtiger Hersteller von Turboladern für Autos, steht vor dem Aus. Werkleiter Christian Giest teilte mit, dass das Unternehmen das Werk in 12 bis 15 Monaten schließen will, bis dahin soll der Betrieb normal fortgeführt werden (mdr: 16.04.24).


Überraschende Werksschließung schockt Thüringen: Wirtschaftsminister eilt nach Japan

Der Hersteller von Turboladern hat die Mitarbeiter über die Schließungspläne informiert. Das Unternehmen kündigte an, in den kommenden Tagen weitere Details zu veröffentlichen. Auch der Wirtschaftsminister zeigte sich von der Nachricht überrascht. „Die Meldung habe ihn ohne Vorwarnung erreicht“, erklärte Tiefensee gegenüber MDR THÜRINGEN.

Wirtschaftsminister Tiefensee enttäuscht - nächster Automobilzulieferer schließt ohne Vorwarnung sein Werk in Thüringen
Wirtschaftsminister Tiefensee enttäuscht – nächster Automobilzulieferer schließt ohne Vorwarnung sein Werk in Thüringen
Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Er erinnerte daran, dass bei seinen vorherigen Besuchen am Standort nie über eine Schließung gesprochen worden sei. Tiefensee beschrieb dieses Vorgehen als bedauerlich und kündigte eine Reise nach Japan an, um mit der Muttergesellschaft von IHI Gespräche zu führen.

Krisentreffen gefordert: Thüringens Wirtschaftsminister zweifelt an Schließungsplänen von IHI

Tiefensee betonte die Notwendigkeit, mit IHI über die aktuelle Lage und mögliche Optionen zu sprechen. Er äußerte Bedenken, ob alle Alternativen gründlich geprüft worden seien. „Er sei aber nicht überzeugt, dass im Fall IHI Arnstadt alle Alternativen ernsthaft geprüft worden seien.“ Das Land Thüringen sei bereit, Konzepte zur Fortführung oder für eine Nachfolge zu entwickeln und zu unterstützen. Rico Chmelik, Geschäftsführer von Automotive Thüringen, kommentierte, dass dies ein „schlechtes Signal“ für den Standort sei. Trotz der aktuellen guten Nachfrage nach Turboladern, die durch die E-Mobilität langfristig weniger gefragt sein werden, sei die Gesamtlage bedenklich.


Verlagerung und Bedeutung für die Region

Erst 2019 verlegte ICSI seinen europäischen Hauptsitz von Heidelberg nach Ichtershausen. Dieser Schritt unterstreicht die Bedeutung des Standorts, der jetzt vor einer unsicheren Zukunft steht. Die Mitarbeiter haben noch ein Jahr Zeit, um neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden, was aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage in der Region möglich scheint. Chmelik ist zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeiter rasch neue Stellen finden werden, insbesondere rund um das Erfurter Kreuz.

In den letzten Monaten mussten mehrere Autozulieferer ihre Tore schließen oder Insolvenz anmelden. Diese Entwicklung zeigt die volatilen Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist.

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