Die derzeitige Klimapolitik trifft breite Bevölkerungsschichten empfindlich. Hohe Energiekosten, zunehmende Regulierungen und technische Zwangslösungen schränken Mobilität und Wohnkomfort ein. Während Jahrzehnte gesellschaftlichen Aufstiegs vielen den Zugang zu Wohlstand und Eigentum ermöglichten, reißt die neue Klimapolitik soziale Gräben auf. Millionen Menschen verlieren das Vertrauen in die Politik, weil finanzielle Spielräume schwinden und Zukunftschancen wegbrechen (cicero: 01.04.25).
Klimapolitik ohne Rückhalt in der Mitte der Gesellschaft
Gleichzeitig schwindet die demokratische Legitimation. Der überhastete Atomausstieg 2011 gilt als Wendepunkt. Seitdem orientiert sich die Klimapolitik nahezu ausschließlich an der Elektrifizierung von Verkehr, Wohnen und Industrie. Wer nicht mithalten kann, fällt zurück – gesellschaftlich wie wirtschaftlich. Betroffen sind nicht nur Privatleute, sondern auch Unternehmen, die mit explodierenden Strompreisen kämpfen. Der bundesweite Aktionstag der IG Metall im März 2023 mit dem Motto „Strompreis muss bezahlbar bleiben“ markierte einen Schulterschluss zwischen Industrie und Arbeitnehmerschaft.

Bild: KI-generiert
Die volkswirtschaftlichen Folgen sind unübersehbar. Energieintensive Branchen wie Stahl, Chemie oder Baustoffe kämpfen mit der Wettbewerbsfähigkeit. Zeitgleich bleibt der Anteil von Kohlestrom trotz jahrzehntelanger Förderpolitik hoch – im Oktober 2023 lag er bei 30 Prozent. Frankreich demonstriert mit einem Bruchteil der CO₂-Intensität im Stromsektor, dass Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sein müssen.
Subventionen für wenige, Belastung für viele
Verteilungskonflikte verschärfen die Akzeptanzkrise. Während Hausbesitzer mit Windrädern und Solaranlagen Einnahmen erzielen, tragen Mieter die finanziellen Lasten über die Stromrechnung. Schon 2018 stufte das IW Köln die EEG-Umlage als „Umverteilung von unten nach oben“ ein. Die SPD als einstige Interessenvertretung der Mieter sah dieser Entwicklung tatenlos zu. Auch die Integration der Kosten in den Bundeshaushalt ab 2022 brachte keine echte Entlastung – 2024 liegen die Ausgaben bei 18,5 Milliarden Euro.
Diese Politik trifft besonders jene, die ohnehin über begrenzte Mittel verfügen. Der Rückzug der Autohersteller aus dem Kleinwagensegment macht Mobilität für viele unbezahlbar. Der ADAC stellte im Sommer 2024 fest: „Günstige Kleinwagen? Gibt’s nicht mehr!“ Elektrische Kleinstwagen kosten oft über 10.000 Euro mehr als Modelle mit Verbrennerantrieb – für Haushalte mit mittlerem Einkommen eine unüberwindbare Hürde.
Klimapolitik verfehlt soziale Ausgewogenheit
Während Kleinwagen verschwinden, florieren große Elektro-SUVs – bevorzugt als steuerlich begünstigte Dienstwagen. Modelle bis 70.000 Euro unterliegen nur einer 0,25-Prozent-Versteuerung des Listenpreises. Eine Erhöhung auf 100.000 Euro ist bereits in Planung. Gleichzeitig profitieren Halter von E-Fahrzeugen von Steuerbefreiungen, niedrigen Stromabgaben und Kaufprämien. Nach Berechnungen des Instituts Economic Trends Research summieren sich die Vorteile auf bis zu 37.000 Euro über eine Nutzungsdauer von zwölf Jahren.
Auf dem Land zeigt sich die nächste Belastungswelle. Viele Eigentümer älterer Immobilien stehen vor Sanierungskosten im fünfstelligen Bereich. Für eine Wärmepumpe mit notwendiger Gebäudedämmung sind im Schnitt 90.000 Euro fällig. Banken vergeben ältere Menschen aber kaum noch Kredite, Renten reichen oft nicht aus. Die Folge: Verunsicherung, Zukunftsangst und gefühlte Entwertung der eigenen Lebensleistung.
Die Energiewende ohne sozialen Kompass
Zusätzlich belasten neue Standards den Immobilienwert. Viele sehen darin eine Missachtung der Lebensrealität auf dem Land. Während autofreie Innenstädte den Wert städtischer Wohnungen steigern, drohen Pendlern vom Land massive Mehrkosten. Wer auf das Auto angewiesen ist, etwa in der Pflege oder im Handwerk, verliert zunehmend die Möglichkeit, seinen Arbeitsplatz zu erreichen.
Die Ausweitung der Windkraft verschärft den Konflikt. Viele empfinden die Verspargelung der Landschaft als Heimatverlust. In Baden-Württemberg gelang es dem grünen Bürgertum, den Bau der meisten Anlagen zu verhindern – nur acht von 100 geplanten Windrädern entstanden 2024. In anderen Regionen wächst der Widerstand – und mit ihm der Zuspruch für politische Ränder.
Gleichzeitig fehlt eine technologische Öffnung. 70 Professoren technischer Hochschulen fordern die „gleichberechtigte Nutzung aller Handlungsoptionen“. Synthetische Kraftstoffe, CO₂-Speicherung und alternative Brennstoffe könnten den Umbau sozialverträglich gestalten – ohne funktionierende Fahrzeuge und Heizsysteme zu verschrotten.
Eine ideologiefreie Klimapolitik, die Vielfalt statt Zwangstechnologien fördert, bietet die Chance für neue Akzeptanz. Klimaschutz darf kein Elitenprojekt bleiben. Er muss finanzierbar und umsetzbar für alle sein – in der Stadt und auf dem Land, für Eigentümer und Mieter, für Wohlhabende wie für Normalverdiener.
Die Zeit für einen Kurswechsel ist jetzt.
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