Kein Geld für Ausbau und Sanierung – Autobahn GmbH storniert alle Ausschreibungen

Die Haushaltsblockade lähmt die Investitionen in die Autobahn, und der Stillstand trifft Bauunternehmen wie Autofahrer gleichermaßen. Neue Projekte starten nicht, denn die Autobahn GmbH hat alle Ausschreibungen eingefroren. Bis zum Herbst existiert kein gültiger Haushalt, und ohne Mittel fehlen Aufträge für Planung, Sanierung und Ausbau (ntv: 10.07.25).


Autobahn GmbH bremst Bauvorhaben aus

Die Autobahn GmbH verhängte einen vollständigen Ausschreibungsstopp. Alle neuen Projekte bleiben ausgesetzt, obwohl Planungen teils abgeschlossen sind. Selbst dringend benötigte Brückensanierungen geraten ins Stocken, weil keine Finanzierungszusage möglich ist. Zwar laufen bestehende Maßnahmen weiter, doch neue Aufträge bleiben aus.

Haushaltskrise stoppt Autobahn-Bau: Keine Ausschreibungen, keine neuen Projekte. Ausbau und Sanierung verschoben, Unternehmen in Kurzarbeit
Haushaltskrise stoppt Autobahn-Bau: Keine Ausschreibungen, keine neuen Projekte. Ausbau und Sanierung verschoben, Unternehmen in Kurzarbeit

„Mit einer Entscheidung vor der Sommerpause hätten 70 bis 80 Bauprojekte sofort losgetreten werden können“, betont Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Seine Warnung: „Jetzt droht das Baujahr 2025 zu einem verlorenen Baujahr zu werden, während die Unternehmen seit November 2024 unter der vorläufigen Haushaltsführung und damit unter Auftragsmangel leiden.“

Infrastrukturstau auf der Autobahn

Besonders stark betroffen ist der Bereich Autobahn, denn dort stauen sich Genehmigungen und Finanzierungsfragen. Präsident Peter Hübner vom Bauverband HDB rechnet sogar mit einem realen Umsatzrückgang um ein Prozent. Neun Monate lang blieben neue Ausschreibungen aus, und Investoren verlieren das Vertrauen in den Standort Deutschland.

Das ursprünglich geplante Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz liegt auf Eis, obwohl es Milliarden freisetzen sollte. Ohne gesetzliche Grundlagen entfaltet es keine Wirkung, und die versprochene Modernisierung bleibt Theorie. Ein Sofortprogramm liegt bereit, doch politische Einigkeit fehlt.


Was jetzt zählt

Fachverbände fordern Sofortmaßnahmen und ein Übergangsgesetz, damit dringend benötigte Projekte anlaufen können. Gleichzeitig müssen Genehmigungsprozesse schneller ablaufen, denn viele Maßnahmen sind längst fertig geplant. Jeder Monat Verzögerung verteuert Baukosten und gefährdet Facharbeitsplätze in der Branche.

Ein stabiler Haushalt wäre ein Signal an Wirtschaft und Bürger. Ohne ihn rutschen Straßenbau und Infrastrukturpflege in eine gefährliche Warteschleife. Die Autobahn bleibt dabei das Symbol für politische Blockade und verlorene Zukunftschancen.

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