Japan trotzt der Opposition: Pläne für eine atomare Zukunft trotz Fukushima

Japan will weiter Atomkraft nutzen. Das haben sie entschieden, auch nach dem Unfall in Fukushima 2011. Alte Atomkraftwerke sollen länger laufen. Und es sollen neue gebaut werden. Das Parlament hat hierfür ein neues Gesetz erlassen. Jetzt können Atomkraftwerke länger als die eigentlich geplanten 60 Jahre laufen. Wie lange genau, das steht nicht fest.


Japan hat zwei Gründe dafür. Erstens: Sie wollen weniger Öl und Gas von anderen Ländern kaufen. So wie in Deutschland. Zweitens: Sie wollen weniger CO₂ produzieren. Bis 2050 soll die Stromproduktion in Japan CO₂ frei sein. Nach dem Unfall in Fukushima hat das Land alle Atomkraftwerke gestoppt. Sie haben zudem strengere Regeln für die Sicherheit erlassen. Von 33 Kraftwerken sind bisher nur 10 wieder in Betrieb.

Japan setzt trotz Fukushima-Katastrophe auf Atomenergie. Ein neues Gesetz verlängert die Laufzeit bestehender Kraftwerke und fördert den Bau neuer Anlagen
Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa – Das leistungsstärkste Atomkraftwerk der Welt mit 7 Reaktoren und 8.212 MW brutto (7965 MW netto)
Bild: IAEA Imagebank, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Trotz Widerstand aus der Opposition und einem Teil der Bevölkerung hat Japan beschlossen, dass die Atomkraftwerke wieder anlaufen. Der Plan der Regierung sieht vor, dass bis 2030 fast ein Viertel des Stroms aus Atomenergie kommt. Und mehr als ein Drittel aus erneuerbaren Energien. Dafür müssten fast 30 Kraftwerke wieder laufen. Doch selbst Experten zweifeln an diesem ambitionierten Ziel.

Neues Atomgesetz in Japan: Strengere Sicherheitschecks und Pläne für neue Reaktoren

Das neue Gesetz der japanischen Regierung besagt: Nach 30 Jahren muss jedes Atomkraftwerk alle zehn Jahre geprüft werden. So will man sicher sein, dass die alten Kraftwerke sicher sind.

Die Regierung hat außerdem noch einen Entschluss gefasst. Sie will neue Atomkraftwerke bauen. Diese neuen Kraftwerke sind moderner und sollen in Zukunft die alten ersetzen.


Auch das Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa, das leistungsstärkste Atomkraftwerk der Welt mit 7 Reaktoren und 8.212 MW brutto (7965 MW netto), soll 2023 wieder hochgefahren werden. Das Atomkraftwerk wurde 2007 teilweise und 2012 vollständig vom Stromnetz genommen.

In Fukushima laufen die Aufräumarbeiten nach dem Unfall in 2011 immer noch. Das Land hat danach den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Die laufenden Atomkraftwerke sollten abgeschaltet werden und alle Pläne für Neubauten wurden verworfen. Mit diesem Gesetz kommt nun die Kehrtwende mit längeren Laufzeiten und dem Bau neuer Kraftwerke.

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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