Heftige Kritik von Experten an Habecks Plänen zu Sozialabgaben auf Kapitalerträge

Robert Habecks Vorhaben, Sozialabgaben auf Kapitalerträge einzuführen, sorgt für heftige Reaktionen. Die Pläne der Grünen stoßen nicht nur auf Ablehnung, sondern auch auf fundierte Gegenargumente. Immer höhere Belastungen und ein zunehmend komplexes Steuersystem gefährden die private Vorsorge (finanzmarktwelt: 14.01.25).


Die Mehrfachbesteuerung als Kernproblem

Kapitalerträge sind bereits vielfach besteuert. Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer belasten das Vermögen, bevor es überhaupt investiert wird. Hinzu kommt die Kapitalertragsteuer. Die Idee, jetzt auch noch Sozialabgaben darauf zu erheben, wirkt für viele wie ein Angriff auf die Rendite von Sparern.

Experten zerreißen Habecks Pläne zur Einführung von Sozialabgaben auf Kapitalerträge -  38 Prozent der Rendite würde an den Staat fließen
Experten zerreißen Habecks Pläne zur Einführung von Sozialabgaben auf Kapitalerträge – 38 Prozent der Rendite würde an den Staat fließen
Photo by KreativMedia Press / NurPhoto / NurPhoto via AFP

Selbst die Grünen räumen ein, dass Freibeträge nötig sind, um Durchschnittsverdiener zu entlasten. Doch wer gilt überhaupt als Besserverdiener? Bereits Facharbeiter und Handwerker dürften von den neuen Abgaben betroffen sein, was die Ungerechtigkeit der Regelung zusätzlich unterstreicht.

Die Berechnung des IW: Schwindende Renditen

Das Institut für Wirtschaftsforschung (IW) verdeutlicht die Auswirkungen der Pläne anhand einer Beispielrechnung. Bei einer Investition von 100.000 Euro und einer Rendite von fünf Prozent bleiben nach Abzug der Kapitalertragsteuer und des Solidaritszuschlags nur 3,9 Prozent Nettorendite. Wenn Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge hinzukämen, würden weitere 852 Euro abgeführt. Die verbleibende Rendite würde auf 3,1 Prozent sinken.

Das bedeutet: Rund 38 Prozent der Kapitalmarktrendite flössen an den Staat, obwohl dieser kein Risiko trägt. Bei höheren Erträgen steigt der staatliche Anteil sogar, da der Sparerfreibetrag anteilig immer weniger ins Gewicht fällt.

Zusätzliche Bürokratie als Bremsklotz

Von der Parteiführung der Grünen hieß es, die Belastung für Kleinanleger solle durch höhere Freibeträge gemildert werden. Doch das Grundproblem bleibt bestehen. Die Maßnahme schafft neue administrative Hürden für Steuerzahler und Finanzämter. Besonders kritisch: Vermögende Anleger wären aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze oder privater Versicherungen kaum betroffen. Beamte, die nicht gesetzlich krankenversichert sind, würden komplett außen vor bleiben.

Diese Ungleichbehandlung macht die Regelung ineffektiv und führt dazu, dass hauptsächlich die mittlere Einkommensschicht belastet wird. Die Folge: Ein Rückschritt für die private Altersvorsorge.


Falsche Anreize und wachsende Kritik

Die geplanten Abgaben setzen ein negatives Signal für Investoren und Sparer. Statt Anreize für private Vorsorge zu schaffen, entstehen neue Belastungen und Unsicherheiten. Kritik daran zeigt sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch bei Wirtschaftsexperten. Die komplexen Auswirkungen solcher Regelungen verdeutlichen, dass es an einer durchdachten Strategie mangelt.

Langfristig könnten diese Pläne den Finanzstandort Deutschland schwächen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und wachsender Altersarmut benötigt es Lösungen, die Sparen und Vorsorgen fördern, statt sie zu behindern.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Amazon Basics AAA alkaline Batterien, leistungsstark, 1.5 V, 100er-Pack
Prime  Preis: € 24,66 Jetzt auf Amazon kaufen
Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen